In Niederbayern gibt es die Chance, ein Schloss zu kaufen. Das denkmalgeschützte Schloss Peuerbach in Bayerbach bei Landshut - samt Interieur, wie Ölgemälde oder Wandteppiche. Jedoch ist es noch bewohnt und nicht jeder Teil des Gebäudes hat einen Wasseranschluss.
Schloss mit Pferdestall und Pool
Das im Kern rund 500 Jahre alte Schloss steht für 3,2 Millionen Euro zum Verkauf. Es verfügt über rund 1.200 Quadratmeter Wohnfläche, 6.000 Quadratmeter Grund, einen eigenen Pferdestall und einen Swimmingpool. Das bestätigte Georg Freiherr von Gumppenberg, der Testamentsvollstrecker des im vergangenen Jahr verstorbenen Eigentümers Dietrich Freiherr von Gumppenberg. Über den geplanten Schlossverkauf hatte zuerst die "Landshuter Zeitung" berichtet.
Käufer kann Schloss mit Einrichtung erwerben
Weiter erklärte der Testamentsvollstrecker dem BR, lassen sich die derzeit 35 Zimmer bei einem Umbau auch auf acht Wohnungen aufteilen. Das Schloss ist komplett eingerichtet und verfügt unter anderem über eine geräumige Bibliothek mit holzvertäfelter Decke, Ölgemälde, Wandteppiche und Fischgrätparkett. Der Käufer kann selber entscheiden, ob er das Schloss mit oder ohne Einrichtung erwirbt.
Nur im Westteil Wasserleitungen
Außen zeichnet es sich durch zahlreiche Erker, Gauben und Giebel aus. Der Südflügel des Gebäudes ist der jüngste und wurde in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts im Stil der Neurenaissance angebaut. Ein Nachteil der Immobilie ist, dass nur der Westteil des Schlosses über Wasser- und Abwasserleitungen verfügt.
Gumppenberg schrieb Verkauf ins Testament
Der Unternehmer und FDP-Landtagsabgeordnete Dietrich von Gumppenberg hat den Verkauf des Schlosses nach Angaben seines Testamentsvollstreckers selber verfügt, und zwar vor allem zur Entlastung seiner Erben. Zwei der drei Söhne des Verstorbenen, so sein Testamentsvollstrecker, lebten nicht in Niederbayern und hätten "kein wirkliches Interesse" an dem Schloss, das erhebliche Kosten beim Unterhalt verursacht. Derzeit bewohnen das Schloss die hinterbliebene Lebensgefährtin des Toten und der gemeinsame minderjährige Sohn.
Hat die Gemeinde Interesse?
Bayerbachs Bürgermeister Werner Klanikow (Freie Wähler) war heute nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es bleibt die Frage, ob die Gemeinde nicht wenigstens einen Teil des Schlosses erwirbt und einer öffentlichen Nutzung zuführt, etwa als Seniorentreff oder Sozialstation.
Ein bekannter Stich von Michael Wening zeigt das Schloss im Jahr 1721 vierstöckig und umgeben von einem Wassergraben.
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