Schwester Teresa will Mut machen: Ihren mehr als 17.000 Followern auf Instagram, in Vorträgen, Büchern, TV-Auftritten und ganz persönlich mit ihrer "Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu".
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Schwester Teresa will Mut machen: Ihren mehr als 17.000 Followern auf Instagram, in Vorträgen, Büchern, TV-Auftritten und ganz persönlich.

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Mutmacherin in Mittelfranken: Nonne will die Kirche verändern

Mutmacherin in Mittelfranken: Nonne will die Kirche verändern

Schwester Teresa Zukic ist ein Medienstar – sie schreibt Bücher, hält Vorträge, hat einen Podcast. 17.000 Menschen folgen ihr in den sozialen Medien. Selbst ein schwerer Schicksalsschlag hält sie nicht auf. Ihre Mission: Menschen Zuversicht geben.

Über dieses Thema berichtet: STATIONEN am .

Es fällt schwer, bei Schwester Teresa nicht an den Filmklassiker "Sister Act" zu denken. Sie ist Sängerin, Rednerin, Autorin, Influencerin und hatte ungezählte Fernseh-Auftritte – ein Medienstar. Auf ihrer Homepage findet man ihre 31 Buchtitel, hält pro Jahr rund 150 Vorträge, auf Instagram folgen ihr mehr als 17.000 Menschen.

Anfang der 1990er-Jahre fing alles an. Auf einer Zugfahrt lernt sie zufällig zwei Redakteurinnen kennen. "Und plötzlich habe ich eine Einladung bei Schreinemakers." Fünf Millionen Menschen sehen laut Schwester Teresa damals die Sendung, über Nacht wird sie berühmt. Es folgen TV-Auftritte bei Arabella Kiesbauer, Dalli Dalli, Jörg Pilawa und viele weitere – die "Skateboard fahrende Nonne" – so ist die junge Ordensschwester damals häufig unterwegs – begeistert viele Menschen.

Von der ehemaligen Leistungssportlerin zur Nonne

Dabei wollte Teresa Zukic nie Nonne werden, sondern Leistungssportlerin. Als junge Frau besucht sie ein Sportinternat, war hessische Meisterin am Schwebebalken, badische Meisterin im Mehrkampf. "Ich wollte Karriere machen", erzählt Schwester Teresa. Doch dann legt ihr eine Freundin ein paar Bücher ins Zimmer, die sie aussortiert hatte. Als sie vor einem Wettkampf nicht schlafen kann, greift sie "zum erstbesten Buch, das da lag, und es war die Bibel." Die Texte darin faszinieren Teresa, mehr noch, sie berühren die junge Frau "existenziell".

Als Leistungssportlerin nicht religiös: Taufe erst mit 18 Jahren

Mit 18 Jahren lässt sich Teresa taufen, mit 19 tritt sie bei den Vinzentinerinnen ins Kloster ein. Doch das "normale" Ordensleben reicht ihr nicht. 1994 gründet sie ihre eigene Kommunität, die "Kleine Kommunität der Geschwister Jesu" im mittelfränkischen Weisendorf. Sie will näher bei den Menschen sein – und: die Kirche verändern, lebendig machen, zum Beispiel mit selbstgeschriebenen Musicals.

"Die Kirche ist so müde geworden", findet Schwester Teresa, "viele Menschen sind müde geworden. Aber Gott ist nicht müde, das haben wir immer wieder gezeigt. Er hat Inspiration, er hat Ideen, es lässt sich was bewegen, du musst nur mit Feuer den Heiligen Geist wirken lassen."

Diagnose Krebs: "Man hat mir keine Hoffnung gegeben"

Doch plötzlich wird sie ausgebremst, vorbei der Elan. 2020 wird Teresa schwer krank, Gebärmutterhalskrebs. "Als ich die Diagnose bekam, das war hart. Man hat mir keine Hoffnung gemacht", sagt Schwester Teresa. Aber trotz Chemo und einer siebenstündigen Operation verliert sie nicht die Hoffnung. "Ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Ich wusste, Gott wird mir nah sein, und ich habe darauf vertraut." Dass sie noch lebt, bezeichnet sie heute als "Wunder".

Schwester Teresa ist eine Kämpferin. Während ihrer Krebserkrankung hat ihr das Lachen geholfen: "Man muss 30 Sekunden die Mundwinkel nach oben ziehen und nach 30 Sekunden sagt das Gehirn: Oh, es geht dir besser. Da schüttet das Gehirn Endorphine aus."

Die "Liebe Gottes" ist ihr Antrieb

Menschen ermutigen, gerade in schweren Zeiten, das ist ihre Mission. Ihre geistliche Gemeinschaft besteht momentan aus einer Mit-Schwester und rund 30 Frauen und Männern, die sich ihr angeschlossen haben. Einige treffen sich regelmäßig im mittelfränkischen Weisendorf. Es geht Teresa stets um die Liebe Gottes. Sie ist ihr Antrieb. Und damit motiviert sie ihre Follower und ihre kleine Gemeinschaft. Man darf gespannt sein, was ihr noch einfällt. Denn unterkriegen lässt sich Schwester Teresa nicht.

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Mehr zum Thema "Jetzt erst recht - mit Zuversicht ins neue Jahr" in der Sendung STATIONEN in der ARD Mediathek.