Tierischer Nachwuchs mit dunklen Kulleraugen verzückt gerade die Besucherinnen und Besucher des Augsburger Zoos: Am Sonntag wurde dort ein männliches Seehundbaby geboren. Inzwischen ist der Nachwuchs fleißig am Schwimmen, zusammen mit Seehund-Mutter Pia. Viele Menschen, besonders Eltern und ihre Kinder, drängen sich deswegen an der Seehund-Anlage, um einen Blick auf das Kleine zu erhaschen und Fotos zu schießen.
Der kleine Seehund und seine Mutter sind wohlauf und gesund
"Sonntagfrüh gegen sieben Uhr waren wir im Revier und dann lag es schon da. Es war auch noch ganz nass und blutig. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass es wirklich erst ganz in der Früh, kurz bevor wir gekommen sind, auf die Welt gekommen ist", erzählt Tierpflegerin Judith Huttner. Die Freude über die Geburt sei groß – vor allem auch darüber, dass der kleine Seehund und seine 23 Jahre alte Mutter Pia wohlauf und gesund sind und sich normal verhalten. "Man sieht ihn richtig schön säugen, er ist schön am Schwimmen. Er nutzt alle Flossen so, wie es sich gehört. Er ist natürlich noch am Austesten, wie er das anstellen muss mit denen. Aber sonst ist alles top bei den Zweien", freut sich Huttner.
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Der – noch namenlose – Seehund wird schnell wachsen
Pia, die auf einem Auge blind ist, sei eine sehr erfahrene Mama, auch ihre zwei Jungtiere Elmo und Soa vom letzten und vorletzten Jahr – also die Brüder des neuen Babys – leben in der Seehund-Anlage. Wachsen wird das noch namenlose Seehundbaby übrigens ziemlich schnell, "weil die Milch sehr fettreich ist, die hat 26 Prozent Fett. Dementsprechend werden die recht schnell groß oder recht schnell von der Milch auch entwöhnt, weil sie nur vier Wochen gesäugt werden", erklärt Tierpflegerin Huttner.
Der junge Seehund bleibt zwei bis drei Jahre im Augsburger Zoo
In den kommenden Wochen wollen die Tierpfleger gemeinsam entscheiden, welchen Namen das Baby bekommt. Der kleine Seehund wird laut Huttner wahrscheinlich die nächsten zwei bis drei Jahre im Augsburger Zoo bleiben – solange der Bulle, also der Vater, das Kind akzeptiert. "Und irgendwann muss man sie abgeben, weil sie ja dann auch in die Geschlechtsreife kommen, damit es halt keine Inzucht gibt", sagt Huttner. Bis dahin aber können die Besucherinnen und Besucher den Seehund noch bestaunen.
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