Der Bereich, den die Beschäftigten von "noris inklusion" mit ihren Pritschenwagen ausgerüstet mit Greifzangen, Rechen und Mülltüten mehrmals wöchentlich abfahren, ist groß: Vom Nürnberger Marienbergpark, mit dem vor 25 Jahren alles losging, über den Stadtpark und das Pegnitztal West säubern sie die Parks. Auch im Süden sind sie bei Wind und Wetter am Dutzendteich und im Luitpoldhain unterwegs. Sie halten die Parks in Schuss, befreien die Grünflächen von Müll, pflanzen aber auch neue Hecken, Sträucher und legen Beete an.
Lob aus der Bevölkerung
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg hat vor 25 Jahren begonnen. Damals, so erzählt Michael Volland, Betriebsleiter im Bereich Gartenbau, sei das Team einmal die Woche in den Marienbergpark gefahren. Mittlerweile sind die Beschäftigten je nach Bedarf auch mehrmals wöchentlich in dem großen Park im Nürnberger Norden. "Wir kriegen es oft von den Bürgern bestätigt, dass es viel besser aussieht als früher", freut sich Volland.
Beschäftigte werden auch angepöbelt
Doch es gibt nicht immer nur Lob, wie Christian Schadinger, der Geschäftsführer der "noris inklusion", erzählt. Das Klima werde rauer. Die Beschäftigten seien schon das ein oder andere Mal beim Reinigen der Parks angepöbelt worden. "Zum Beispiel an einem Sonntag vor ein paar Wochen. Da haben sich dann einige Bürger aufgebaut und gemeint, warum müsste man hier an einem Sonntag mit einem Auto im Park fahren?" Doch für einen sauberen Park seien die Männer und Frauen mit ihren Pritschenwagen eben auch am Wochenende im Einsatz.
Manche Parks werden jeden Tag gereinigt
46 Menschen beschäftigt die "noris inklusion" aktuell im Bereich der Parkanlagen. Darunter sind 30 Beschäftigte mit Handicap, wie Volland sagt. Sie alle sind in sechs feste Teams aufgeteilt und haben ihre fixen Bereiche. "Es gibt Anlagen, da sind wir in der Saison sieben Mal die Woche", so Volland. Gerade im Sommer seien beispielsweise der Wöhrder See und die angrenzende Wiese ein Müll-Hotspot.
Bürgerinnen und Bürger sind disziplinierter
Die Menschen seien allerdings disziplinierter, was ihre Hinterlassenschaften angeht. Gerade auf den Grillflächen beim Dutzendteich und im Pegnitztal würden die meisten Menschen alles gut zusammenräumen. "Aber es gibt einfach generell zu viel Müll, vor allem Verpackungsmüll", sagt Volland. Außerdem würden auch oft die Krähen den Müll aus dem Eimern zupfen und dann wieder in den Parks verteilen.
Klimaresiliente Linde als Dankeschön
Als Zeichen des Danks für die gute Zusammenarbeit wurde nun einen Baum gestiftet und heute eingepflanzt. Die Linde, die von nun an im Marienbergpark wächst, wurde extra ausgewählt, weil sie verhältnismäßig klimaresilient ist. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) hat den Baum symbolisch zusammen mit Bürgermeister Christian Vogel (SPD) und Christian Schadinger, dem Geschäftsführer der "noris inklusion", eingepflanzt.
Die Zusammenarbeit sei "ein Viertel Jahrhundert Erfolgsgeschichte", so König. Er appellierte an alle Parkbesucher, sorgsam mit dem "Allgemeingut Park" umzugehen und nichts liegen zu lassen: "Wir wollen ja, dass die Menschen hier grillen. Die können auch alles mitbringen: Teppiche, Lampen, ihren Grill. Aber dann müssen sie es auch wieder mitnehmen."
"noris inklusion" ist Arbeitgeber für 500 Menschen
Die noris inklusion gGmbH ist eine Tochtergesellschaft der Stadt Nürnberg, die seit mehr als 40 Jahren Menschen mit Behinderung bei Themen wie Arbeit, Qualifizierung, Wohnen und auch in der Freizeit unterstützt. Laut "noris inklusion" ist die Gesellschaft Arbeitgeber für mehr als 500 Menschen. Neben der Pflege der Parks arbeiten sie unter anderem auch in einer Töpferei, im Bereich Recycling oder auch in der Metallbearbeitung und im Druck. In der Natur-Erlebnis Gärtnerei im Marienbergpark können Bürgerinnen und Bürger zudem Produkte wie Eier, Gemüse oder Geschenkartikel kaufen.
Nächster Großeinsatz: Silvester
Der nächste Großeinsatz für die Arbeiterinnen und Arbeiter von "noris inklusion" ist Silvester: Dann, so Volland, seien besonders erhöhte Parks und Orte wie der Silberbuck oft komplett vollgemüllt. Für die Beschäftigten ist die Reinigung der Parks so auch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz, denn ehe der Wind den Müll wegweht, packen sie ihn in die Tüten.
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