An der Nebelgrenze in den Alpen im Sudelfeld am Wochenende
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Seltenes Phänomen: "Methusalem-Hoch" taucht Südbayern in Nebel

Seltenes Phänomen: "Methusalem-Hoch" taucht Südbayern in Nebel

Wer dieser Tage in Südbayern aus dem Fenster schaut, sieht oftmals nicht viel: Zähe Nebelschwaden haben Teile des Freistaats im Griff. Obwohl dies für den November typisch ist - die aktuelle Wetterlage ist es laut Experte ganz und gar nicht.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Dicht ist der Nebel, milchig und kalt. Schon seit einer Woche hält er sich hartnäckig in vielen Teilen, vor allem des südlichen Bayerns. Grund ist ein Hochdruckgebiet, das Hoch Zayyan. Und das hat zwei Gesichter: In den Hochlagen, etwa in Garmisch, sorgt es für strahlenden Sonnenschein bei bis zu 17 Grad. In den Niederungen, an der Donau oder der Isar, wo es die Sonne kaum durch den Nebel schafft, steigen die Temperaturen nur bis auf wenige Grad über den Gefrierpunkt.

Meteorologe spricht von "Methusalem-Hoch"

Das sei für den November erstmal durchaus typisch, sagt Meteorologe Michael Sachweh bei BR24. Ein anderer Aspekt aber überrascht: Das Hoch Zayyan bewegt sich kaum vom Fleck. Mal sei es über Mitteleuropa, dann über dem westlichen Mitteleuropa, dann über Osteuropa, aber immer in der Nähe, sagt Sachweh. "Dieses Hoch ist derart festgenagelt, wir nennen es schon 'Methusalem-Hoch'. Das ist sehr ungewöhnlich."

Entstanden ist das Hoch vergangene Woche. Für ihn als Meteorologen sei klar, so Sachweh, "dass es diese Woche auch noch unser Wetter beherrscht. Also zwei Wochen stabile Hochdrucklage – sehr selten!" Wo genau die Sonne sich durchsetzt und wo nicht, lasse sich kaum vorhersagen. Es sei wie "ein Kippschalter", sagt der Wetterexperte: "Wenn die Luftfeuchtigkeit 99 Prozent ist, dann löst er sich auf, wenn sie bei 100 Prozent liegt, ist der Nebel da. Ganz schwer vorherzusagen."

Drei Tipps für Autofahrer bei Nebel

Genau das mache Nebel vor allem für Autofahrer tückisch, sagt Katharina Lucà vom ADAC. Nebel kann sehr plötzlich entstehen und verunsichert so selbst geübte Fahrer. Die Folge: die Unfallgefahr steigt. Doch jeder könne gegensteuern, sagt Lucà im Gespräch mit BR24 und gibt Autofahrern ein paar Tipps:

  • Generell die Geschwindigkeit reduzieren, sobald man in den Nebel hineinfährt und den Abstand zum Vordermann vergrößern. Bei Sichtweiten unter 50 Meter darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.
  • Wenn die Sichtweite unter 50 Metern ist, die Nebelschlussleuchte einschalten, damit man vom nachfolgenden Fahrer besser gesehen wird. Als Orientierungshilfe können die Leitpfosten am Straßenrand dienen, die auf der Landstraße 50 Meter voneinander entfernt sind.
  • Die Nebelscheinwerfer einschalten, wenn vorhanden. Diese streuen das Licht breit über den Boden, sodass man dadurch besser sieht.

Bergfreunde dürfen sich freuen – "schönstes Wanderwetter"

Ein Schreckgespenst für Autofahrer – doch Bergfreunde dürfen sich freuen: Die ganze Woche, werde es "schönstes, sonniges Wanderwetter in den Bergen" geben, sagt Meteorologe Sachweh. In den Hochlagen des Bayerischen Waldes und in den Alpen oder am höhergelegenen Alpenrand beispielsweise werde dies bis mindestens Sonntag so bleiben. In den Niederungen halte sich dagegen weiter Nebel und Hochnebel, so der Wetterexperte.

Wetter bleibt bis mindestens Ende der Woche neblig

In Städten tritt Nebel normalerweise seltener auf. Sie seien "nicht nur Wärmeinseln, sondern auch Trockeninseln", erklärt Sachweh. "Das macht dem Nebel den Gar aus."

Andererseits gebe es Großwetterlagen wie diese, bei denen sich ein Dauerhoch etabliere. Dies würde den zuvor beschriebenen Effekt zunichtemachen: "Dann haben wir eben sehr viel Nebel", so der Wetterexperte. Und das noch für einige Zeit. Denn bis mindestens Ende der Woche bleibt das Wetter, wie es gerade ist.

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