Die Firmenzentrale der Karl Bau in Hengersberg
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Skandal um Bauschuttentsorgung in Niederbayern weitet sich aus

Skandal um Bauschuttentsorgung in Niederbayern weitet sich aus

Die mutmaßlich illegale Entsorgung von Bauschutt der Karl Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Hengersberg bei Deggendorf weitet sich jetzt offenbar auch auf den Raum Landshut aus. Rund 60 Polizeikräfte durchsuchten heute mehrere Objekte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Sommer dieses Jahres wurde bekannt, dass der Baufirma Karl mit Hauptsitz in Hengersberg im Landkreis Deggendorf das Betreiben illegaler Mülldeponien vorgeworfen wird. Nun weiten sich die Ermittlungen auf den Raum Landshut aus. Das gaben das Polizeipräsidium Niederbayern und die Staatsanwaltschaft Passau am Donnerstagnachmittag bekannt.

Bauschutt im Naherholungsgebiet entsorgt?

Im Rahmen der Ermittlungen konnte im Umfeld des beliebten Naherholungsgebietes Gretlmühle im Osten von Landshut eine nicht genehmigte Lagerstätte mit über 500 Tonnen Abbruchmaterial gefunden werden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, waren in diesem Zusammenhang am Donnerstag rund 60 Polizeikräfte an mehreren Orten im Einsatz.

Verdächtigter wehrt sich gegen Polizisten

Ein 31 Jahre alter Landshuter steht unter dringendem Verdacht, Betreiber dieser Anlage im Umfeld der Naherholungseinrichtung Gretlmühle zu sein. Der Beschuldigte stand laut Ermittlungen in Geschäftsbeziehungen mit der Karl Bau GmbH. Er leistete beim Eintreffen der Polizeibeamten Widerstand und verletzte sich dabei nach Behördenangaben leicht. Der Beschuldigte soll zudem Bilder mit kinderpornographischem Inhalt an Bekannte weitergegeben haben.

Umweltamt Landshut im Einsatz

Um Proben des dort gelagerten Abbruchmaterials zu nehmen, wurde auch das Umweltamt der Stadt Landshut hinzugezogen. Bei den Aktionen am Donnerstag konnten nach Behördenangaben diverse Beweismittel sichergestellt werden.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Beschuldigten wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern an.

Vorwurf: Millionen Euro durch illegale Ablagerungen gespart

Die Staatsanwaltschaft Passau ermittelt seit mehr als zwei Jahren gegen Verantwortliche der Karl Bau GmbH. Es besteht der Verdacht, dass die Baufirma seit mehreren Jahren bei unterschiedlichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen im südbayerischen Raum zum Teil belastetes Bodenmaterial und Bauschutt unerlaubt entsorgt hat. Damit habe man sich einen Teil der Kosten, die bei einer ordnungsgemäßen Entsorgung angefallen wären, erspart, so der Vorwurf. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gehen dabei von einem Betrag in Höhe von mehreren Millionen Euro aus.

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