Handschuhe, Mütze, Helm, Ski, Skistöcke, Skischuhe, Skihose, Jacke. Wer zum Skifahren aufbricht, muss an vieles denken - und in diesem Jahr an zwei Dinge mehr: Impfzertifikat und Personalausweis. Diese Skisaison ist die erste, die wegen Corona unter 2G-Bedingungen anläuft. Nur Geimpfte oder Genesene dürfen eine Karte kaufen.
Bisher haben nicht viele Skigebiete geöffnet
Das Skizentrum Mitterdorf bei Mitterfirmiansreut im Landkreis Freyung-Grafenau ist das einzige Skigebiet im Bayerischen Wald, das aktuell geöffnet hat. Andere Skigebiete der Region, zum Beispiel der Große Arber, der Hohenbogen und der Geißkopf, starten erst später in die Skisaison - angepeilt ist das kommende Wochenende.
Auf dem Parkplatz in Mitterfirmiansreut sieht man neben vielen Nummernschildern aus der Umgebung auch welche aus den Landkreisen Landshut, Deggendorf oder auch Regensburg. Das Einzugsgebiet ist schon aufgrund der exklusiven Öffnung groß.
Mehr Kontrolle, mehr Sicherheit
Die Wintersportler sind gut vorbereitet, die meisten zeigen an der Kasse schon unaufgefordert Impfnachweis und Personalausweis vor. Bernhard Hain, der Geschäftsführer des Skizentrums, freut sich aktuell natürlich über das gute Wetter für den Wintersport.
Der Organisations-Aufwand wegen der Corona-Kontrollen sei aber nicht ohne, so Hain: "Ja es belastet uns schon sehr. Der Aufwand und die Kontrollen sind schon erheblich. Man hat einige Wartezeit an den Kassen, wir nehmen es sehr genau und kontrollieren jede Person". Die meisten Leute würden aber sehr viel Geduld haben und der Andrang sei noch nicht so groß, dass man stundenlang warten müsste, meint er.
Geringes Infektionsrisiko an der frischen Luft
Ein Vorteil des eher kleinen und familiären Skizentrums Mitterdorf ist, dass es keine geschlossenen Gondeln gibt. Das finden auch die Gäste positiv. Ein Mann: "Ich bin ja ganz froh, dass wir noch alte Lifte hier haben, also den Sessellift und dann noch den Schlepplift, wo ich die Ansteckungsgefahr als sehr gering sehe". Seine Frau ergänzt: "An und für sich ist es auch schon vom Abstand her beim Anstellen sicher. Am Anfang ist es so schmal, da haben nur zwei Leute nebeneinander Platz. Dazu hat man seine Ski und damit immer 1,50 Meter oder zwei Meter Abstand zum Vorder- oder Hintermann. Da habe ich absolut keine Bedenken".
2G plus wäre "ganz anderer Hammer"
Sollte für den Skibetrieb in Bayern auch 2G plus eingeführt werden, wäre das für Betreiber wie in Mitterfirmiansreut extrem schwierig umzusetzen, so Geschäftsführer Hain: "Das wäre mit Sicherheit ein ganz anderer Hammer. Wenn es so kommt, dann würden wir uns schwer tun, Impf- oder Genesenennachweis zu kontrollieren und noch einen negativen PCR–Test zu verlangen. Das wäre hart".
Österreich greift durch
Ins Nachbarland - die Skination Österreich - darf man seit dieser Woche nur noch geboostert oder mit zwei Impfungen plus negativem PCR-Test. Genau das hält viele Skifans davon ab, nach Ischgl, Saalbach oder Kitzbühel zu fahren. Einige landen deshalb auch in Mitterfirmiansreut. Die hohen Kosten für PCR-Tests schrecken ab.
Die 2G-Regel sorgt im Skizentrum Mitterdorf auf jeden Fall nicht für große Probleme. Es überwiegt bei den Liftbetreibern und den Wintersportlern momentan einfach die Freude, dass Skifahren trotz Corona möglich ist und das Wetter auch mitspielt.
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