Sie sind Koryphäen auf ihrem Gebiet: Friedi Kühne und Lukas Irmler, die bayerischen Slackline-Stars. Sie stellten kürzlich einen spektakulären Weltrekord auf. Im BR Fernsehen waren sie nun zu Gast bei der Abendschau und berichteten dort über ihren Balanceakt in schwindelerregender Höhe. Ihre Einstellung zum Balanceakt auf der Slackline geht jedoch weit über den Sport hinaus.
- In der BR Mediathek: Auf der Slackline - Weltrekord zwischen Heißluftballons
Ein Tanz auf dem Drahtseil in 2.500 Metern Höhe
Kühne und Irmler haben Außergewöhnliches geleistet: Auf einem nur 25 Millimeter breiten Band balancierten sie zwischen zwei Heißluftballons – und das in einer Höhe von 2.500 Metern. Als Zugabe hatten die beiden Athleten außerdem besondere Einlagen vorbereitet: Lukas Irmler machte einen Spagat auf der Slackline und Friedi Kühne balancierte ohne Sicherungsseil, nur mit einem Fallschirm ausgestattet – und sprang dann in die Tiefe.
Wie sich Slackline auf das Leben übertragen lässt
Wie können wir alle im Alltag dem sinnbildlichen Abgrund unter den Füßen trotzen? Was kann man von den zwei "Wahnsinnigen" lernen, die sich in die Höhe wagen? Friedi Kühne ist auf dem Boden geblieben: "Auch wir waren ja nicht schon immer wahnsinnig", meint er auf solche Fragen mit einem Lächeln. "Dieser Weg - bis auf die Slackline zwischen Heißluftballons - war ein sehr langer und widriger Weg für uns beide. Wir haben sehr klein angefangen und auf unserer ersten Slackline genauso gekämpft."
Auf der ersten Highline habe beide "die brutale Höhenangst gepackt". "Wir können vermitteln, wie es ist, vor einer Sache große Angst zu haben und sich dabei nicht entmutigen zu lassen", sagt Kühne. Den Frust und die Anspannung lassen die beiden Profisportler zu. Danach versuchen sie, auch die Angst als Ansporn zu nehmen. Das, was die Profis auf der Slackline tun, lässt sich auf das Leben übertragen, meint Friedi Kühne.
Kreatives Training für den Höhenflug
Die beiden Sportler sind keine Neulinge, wenn es um extreme Herausforderungen geht. Sie halten bereits mehrere Weltrekorde, darunter die längste Highline mit 2.130 Metern Länge in 600 Metern Höhe in Schweden. Doch sie sind sich der Risiken bewusst und wollen vor allem inspirieren.
Um sich auf die besonderen Bedingungen in luftiger Höhe vorzubereiten, entwickelten Kühne und Irmler eine ungewöhnliche Trainingsmethode: Sie simulierten die Bewegungen der Heißluftballons, indem einer balancierte, während der andere das Seil in alle Richtungen bewegte.
Keine einfache Übung: Lukas Irmler stürzte bei einer der letzten Trainings-Sessions vor dem großen Stunt. Er hatte versucht, einen Handstand auf der Slackline zu machen. So ein Patzer verunsichert natürlich – so kurz vor dem großen Tag. Doch sich nie entmutigen lassen, das ist ihr Credo.
Der Tag des Rekords: Eine Zitterpartie über den Wolken
Schließlich war es so weit: Die Ballons stiegen auf über 2.500 Meter. In der Luft verbunden, nutzten die Slackliner eine günstige Luftströmung für ihren Stunt. Nach wenigen Versuchen war es geschafft: Die beiden Athleten haben einen neuen, von der International Slackline Association anerkannten Weltrekord aufgestellt und nach Bayern geholt.
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