Menschenschlangen bestehen mit ihrem Reisegepäck dicht gedrängt um die Flugtafel am Münchner Flughafen.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Peter Kneffel
Videobeitrag

Kritik am Flughafen-Management - wegen zu langer Abfertigungs-Schlangen am Münchner Flughafen

Videobeitrag
>

So soll künftig Chaos am Münchner Flughafen verhindert werden

So soll künftig Chaos am Münchner Flughafen verhindert werden

Es war ausgerechnet zur Wiesn-Zeit: Anfang Oktober 2024 bildeten sich am Münchner Airport kilometerlange Schlangen – mehrere hundert Passagiere konnten nicht rechtzeitig abgefertigt werden. Nun stand der Flughafenchef im Landtag Rede und Antwort.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Anfang Oktober – zur Wiesn-Zeit – herrschten am Münchner Flughafen teilweise chaotische Zustände: kilometerlange Warteschlangen, zu wenig Personal, die Sicherheitstechnik im Umbau. Die Konsequenz: mehrere hundert Gäste, die ihre Flüge verpassten. Ein Imageschaden für den Münchner Airport, mit dem sich nun auch der Bayerische Landtag in einer gemeinsamen Sitzung von Haushalts- und Bauausschuss beschäftigt hat.

Flughafen soll "zurück in Champions League"

Die SPD hatte in ihrem Antrag gefordert, es müssten "Lösungsansätze präsentiert" werden, wie der Flughafen "zurück in die Champions League" komme. Das ist auch im ureigensten Interesse Bayerns – der Freistaat nämlich ist Gesellschafter bei Deutschlands zweitgrößtem Airport. Finanzminister Albert Füracker (CSU) leitet den Aufsichtsrat.

Flughafenchef zerknirscht

"Das ist nicht unser Anspruch, was wir da gesehen haben", sagt ein zerknirschter Chef der Münchner Flughafen GmbH. Gleichzeitig, so Jost Lammers, sei an jenem 3. Oktober 2024 aber auch "viel zusammengekommen". Lammers zählt auf: Sicherheitstechnik im Umbau, unerwartet hohes Passagieraufkommen, strengere Regeln, was die Mitnahme von Flüssigkeiten anging, ausgefallene S-Bahnen, weshalb Fluggäste teilweise viel zu früh und zeitgleich mit anderen Passagieren am Terminal 2 angekommen sind. Aber: "Der Weckruf ist verstanden."

Neue Sicherheitstechnik ab Ostern

Der Flughafenchef skizziert, was künftig besser laufen soll: Bei zu hohem Andrang an Terminal 2 sei man nun in der Lage, Passagiere auch über Terminal 1 durch die Security zu lotsen und per Bus zu ihren Gates zu bringen. Außerdem könnten noch vor den Osterferien fünf neue "hochmoderne CT-Scanner" in Betrieb genommen werden. Der geschätzte Mehrwert: Gut 1.000 Passagiere mehr könnten dann pro Stunde durch die Sicherheitskontrolle.

Zudem investiere man in mehr Personal – "on top" zu den ohnehin schon vor Oktober geplanten Neueinstellungen. Die waren auch nötig geworden, weil sich während der Corona-Pandemie viele Arbeitskräfte einen anderen Job gesucht hatten.

Flaschenhals Personalgewinnung

Geeignetes Personal zu finden, sei allerdings schwierig, gibt Johannes Becher, Fraktions-Vize der Landtags-Grünen, zu Bedenken. Er kommt aus der Flughafenregion; er weiß, dass dort quasi Vollbeschäftigung herrsche – das sei ein "Flaschenhals". Skeptisch ist auch Sabine Gross von der SPD, "aber ich sehe schon, dass Maßnahmen ergriffen wurden". Und sie erkennt an, dass offenbar "nach Tarif" bezahlt werde und sich der Flughafen auch um Wohnungen für seine Beschäftigten kümmere.

"Es geht in die richtige Richtung"

CSU-Haushaltspolitiker Michael Hofmann fasst zusammen, was am Ende der Landtagssitzung beinahe Konsens war: "Es geht in die richtige Richtung." Klar sei aber auch: "So was darf sich nicht wiederholen." Denn darin scheinen sich alle Fraktionen einig: Der Münchner Flughafen soll wichtiges Drehkreuz in Europa bleiben.

Lufthansa setzt weiter auf Münchner Airport

Seitens der Lufthansa kam am Dienstag das Signal, dass die Fluggesellschaft genau das auch wolle: Airline-Chef Jens Ritter betonte, man werde einen dreistelligen Millionenbetrag in München investieren und künftig etwa ein Viertel mehr Passagiere in der bayerischen Landeshauptstadt bedienen.

Und er rückte einen Satz von Konzernchef Carsten Spohr zurecht, der mit den Worten zitiert wurde, München sei "der schlechteste Flughafen Europas". Dieser Satz, so Ritter, sei so nie gefallen. Es sei lediglich um die Pünktlichkeit gegangen. Mit mehr Personal am Boden und schnelleren Sicherheitschecks hofft der Münchner Flughafen, auch das in den Griff zu bekommen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!