Drei Männer stehen an einer Straßenkreuzung an einem Kasten, aus dem viele Kabel herausragen, an denen ein Laptop angeschlossen ist. Auf dem Bildschirm erkennt man schemenhaft die Bilder der Kameras und Sensoren des Projekts KIVI an der Kreuzung.
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Die KIVI-Projektpartner erforschen an drei Ingolstädter Straßenkreuzungen inwiefern Künstliche Intelligenz zur Verkehrssicherheit beitragen kann.

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So soll Künstliche Intelligenz im Ingolstädter Verkehr helfen

So soll Künstliche Intelligenz im Ingolstädter Verkehr helfen

Wie zuverlässig kann Künstliche Intelligenz Gefahren im Straßenverkehr erkennen und Verkehrsteilnehmer schützen? Das testen die Forscher des Projekts KIVI in Ingolstadt – und zwar über intelligente Infrastruktur. Was das ist und was das bringt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein Auto fährt an der grünen Ampel an, um nach rechts abzubiegen. Es ist schon beinahe auf dem Fahrradweg, da kommt von hinten ein Radfahrer angeschossen. Im letzten Moment bremst das Auto, der Radfahrer weicht aus. In diesem Fall nur ein nachgestelltes Szenario von zwei Forschern der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI).

Rund 5.000 Unfälle mit Personenschäden sind im vergangenen Jahr im Freistaat wegen Fehler beim Abbiegen passiert. Das geht aus dem Jahresbericht des Statistischen Landesamts hervor. An drei Straßenkreuzungen in Ingolstadt könnte bald eine Künstliche Intelligenz (KI) die Verkehrsteilnehmer warnen, wenn es zu einer gefährlichen Situation kommen könnte.

  • Zum Artikel: Wie Künstliche Intelligenz gegen Schlaglöcher eingesetzt wird

KI soll Verkehrsteilnehmer und Gefahren erkennen

An drei Kreuzungen, die in der Nähe der Technischen Hochschule liegen, haben die Forscher des Projekts KIVI ("Künstliche Intelligenz im Verkehrssystem Ingolstadt") mehrere Masten aufgestellt, an denen Kameras und Sensoren in unterschiedlicher Höhe befestigt sind. Diese liefern als "intelligente Infrastruktur" Daten an eine KI. Die soll die einzelnen Verkehrsteilnehmer erkennen und zuordnen, ob diese etwa mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Beim nachgestellten Abbiege-Szenario hat das schon gut funktioniert. Einzelheiten, wie Gesichter oder Kennzeichen, sind nicht identifizierbar.

Die KI soll dann berechnen, ob es zu einer kritischen Situation kommen könnte – beispielsweise einem Zusammenstoß beim Abbiegen. Dafür haben die Forscher auf einem Testgelände viele Szenarien nachgestellt, darunter auch Unfälle mit Dummys, denn die KI braucht viele Daten zum Lernen. Im nächsten Schritt soll sie die Verkehrsteilnehmer über einen Blinker warnen. Je nach Gefahr soll dieser schneller oder langsamer blinken. Die entsprechenden Algorithmen entwickeln die Forscher gerade. In den kommenden Wochen wollen sie die Warnfunktion aktivieren.

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So sehen die Daten der Kameras und Lidar-Sensoren aus, die die KI auswertet.

Daten vielseitig verwendbar

Wie zuverlässig die KI Verkehrsteilnehmer und Gefahren erkennt und auf sie reagiert, wollen die Forscher im Projekt KIVI herausfinden. Dafür arbeiten verschiedene Forschungseinrichtungen, wie die Technische Hochschule Ingolstadt, die TU München, das Artificial Intelligence Network Ingolstadt (AININ) oder das Fraunhofer-Institut, mit Unternehmen und der Stadt Ingolstadt zusammen.

Die gesammelten Daten können aber auch anderweitig verwendet werden – etwa um die Ampelschaltung zu optimieren und Grünphasen anzupassen. Die Stadt Ingolstadt unterstützt viele Forschungsprojekte rund um das Thema Mobilität und möchte alle Ergebnisse in einem "Mobilitätsdatenraum" zusammenführen und so breiter nutzbar machen.

Unterstützung für autonome Fahrzeuge?

Das Projekt KIVI, das das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert, läuft noch bis Jahresende. Werner Huber, einer der Projektleiter der THI, hat bereits Ideen für Anschlussprojekte. Beispielsweise: Wie könnte die intelligente Infrastruktur direkt mit Fahrrädern kommunizieren und etwa informieren, wie lange die Ampel noch grün ist?

Irgendwann könnten die Sensormasten auch autonome Fahrzeuge unterstützen. Aber wie? "Indem Sensorik von oben in die blinden Flecken – hinter einem Lkw oder an einer Ecke, welche die Sensorik des Fahrzeugs nicht überblicken kann – hineinsieht und Informationen in das Fahrzeug liefert", so Huber. Wann die vollständig autonomen Fahrzeuge tatsächlich kommen, ist aber noch unklar.

Bildrechte: Forschungsprojekt KIVI der Technischen Hochschule Ingolstadt
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So sehen die Daten der Kameras und Lidar-Sensoren aus, die die KI auswertet.

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