Markus Söder besucht diese Woche Ägypten
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Ministerpräsident Markus Söder (CSU)

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Söder besucht Ägypten: "Ein spannendes Land"

Söder besucht Ägypten: "Ein spannendes Land"

Es ist ein Mega-Projekt: Siemens baut in Ägypten am "Suezkanal auf Schienen", einer Hochgeschwindigkeitsstrecke vom Mittelmeer zum Roten Meer. Jetzt lässt sich Markus Söder die Baustelle zeigen und trifft den Premierminister.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besucht diese Woche Ägypten. Wie die Staatskanzlei dem BR mitteilte, will Söder am Mittwoch zu der dreitägigen Reise aufbrechen. Es gehe um Energie und Aufträge für bayerische Firmen, sagte der Ministerpräsident dem BR vorab.

Gespräch mit dem Premierminister

Das Programm beinhaltet laut Staatskanzlei unter anderem Treffen mit dem ägyptischen Premierminister Mustafa Madbuli sowie mehreren Ministern. Mit dem Premierminister will Söder zunächst unter vier Augen sprechen. Anschließend ist ein größerer Austausch geplant, an dem auch Wirtschaftsvertreter teilnehmen, etwa von Siemens und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).

"Grüner Wasserstoff nach Europa und Bayern"

"Wir wollen gemeinsam Ideen diskutieren, wie wir grünen Wasserstoff nach Europa und Bayern bringen", sagte Söder. Ägypten sei ein "spannendes Land, nicht nur wegen seiner Kultur, sondern auch wegen seiner sicherheitspolitischen Lage, aber auch wegen der ökonomischen Möglichkeiten".

Mega-Projekt "Suezkanal auf Schienen"

Siemens baut in Ägypten derzeit eine rund 2.000 Kilometer lange Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke, die das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbinden soll. Vorstandschef Roland Busch sprach vom "Suezkanal auf Schienen". Die bayerischen Besucher werden zusammen mit Ägyptens Transportminister Kamel al-Wazir den im Bau befindlichen Hauptbahnhof in Kairo besichtigen.

Zum Programm gehört laut Staatskanzlei außerdem das neue "National Energy Control Center", das die Stromversorgung der Region steuert. Das Projekt wird Söder und seinen Begleitern von Energieminister Mahmoud Esmat gezeigt.

Der Besuch setzt laut Staatskanzlei die bayerische Afrika-Strategie fort. Sie wurde 2019 vom Kabinett Söder auf den Weg gebracht. Seit 2020 unterhält Bayern eine Wirtschaftsrepräsentanz in Kairo.

Ägyptens Wirtschaft halb so stark wie Bayerns

Ägypten hat rund 111 Millionen Einwohner und ist die drittgrößte Volkswirtschaft Afrikas. Das Bruttoinlandsprodukt ist rund halb so groß wie das des Freistaats. In dem Land engagieren sich der Staatskanzlei zufolge etwa 600 deutsche Firmen, darunter bayerische, neben Siemens auch Mittelständler.

Eine deutsch-ägyptische "Wasserstoffpartnerschaft" gibt es seit 2022. Laut Bundeswirtschaftsministerium wird in drei Jahren erstmals "grüner" Ammoniak per Schiff aus dem nordostafrikanischen Staat geliefert. Er wird anschließend in Deutschland zu Wasserstoff umgewandelt. Auch die Europäische Union will mit Ägypten energiepolitisch zusammenarbeiten.

Treffen mit Staatspräsident al-Sisi abgesagt

Eingeladen hat den bayerischen Ministerpräsidenten Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi, wie die Staatskanzlei weiter mitteilte. Die beiden hätten sich zuletzt 2019 bei der Münchner Sicherheitskonferenz getroffen. Der Staatspräsident sei nun aber selbst kurzfristig im Ausland, könne den Gast aus Bayern deshalb nicht empfangen.

CSU-Chef Söder ist der dritte bayerische Ministerpräsident, der Ägypten besucht. Vor ihm waren dort Edmund Stoiber und Franz Josef Strauß.

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