Es laufe gerade "nicht rund" in Deutschland, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in seiner Neujahrsansprache, die am 1. Januar 2025 in den Radio- und Fernsehprogrammen des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt wird. 2024 sei ein "schwieriges" Jahr gewesen, voller "Veränderungen, Unsicherheiten und Herausforderungen", zuletzt der "schreckliche Anschlag" in Magdeburg. Zu Unsicherheit tragen Söder zufolge auch der Nahost-Konflikt, der Krieg in der Ukraine und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten bei.
Große Sorge wegen "tiefer Wirtschaftskrise"
Als größte Sorge bezeichnet Söder eine "tiefe Wirtschaftskrise" in Deutschland. Die Energiepreise würden Betriebe und Familien belasten, die Zuwanderung überfordere die Kommunen. Die Menschen sorgten sich um Arbeitsplätze und soziale Sicherheit: "Unser Wohlstand wird geschwächt – und dadurch vielleicht sogar die Demokratie." Der Bayerische Ministerpräsident, der auch CSU-Chef ist, fordert dagegen anzugehen – mit einer Wirtschaftspolitik, die "auf Leistung und Erfolg" setze, "mit niedrigeren Steuern, bezahlbaren Energiekosten, sowie dem Abbau von Bürokratie". Bayern gehe hier voran, betont Söder: "Wir wissen, was zu tun ist. Unser Land braucht den Mut zu Veränderungen – und Bayern hilft dabei gerne mit".
Söder: "Zuwanderung begrenzen"
In der Radio- und Fernseh-Ansprache erneuert Söder auch seine Forderungen in der Migrationspolitik. "Wir brauchen Zuwanderung in Arbeit, aber nicht in die Sozialsysteme", so Bayerns Ministerpräsident. Für ihn seien "Zurückweisungen an den Grenzen und die Abschiebung gerade von Straftätern" nötig. Gleichwohl bleibe Bayern ein Land der "Humanität".
Bayern als Vorreiter in Wirtschaft, Ökologie, Bildung
Den Freistaat sieht Söder indes gut aufgestellt. Bayern reagiere auf die Krisen mit "Mut, Zusammenhalt und Entschlossenheit". Familienbetriebe, Handwerk, Landwirtschaft, Mittelstand und Hightech-Industrie hätten sich als "widerstandsfähig" bewiesen. Bayern gelinge auch das Zusammenspiel aus "Ökologie und Ökonomie", man sei zudem vorne dran bei der Bildung.
Besonders hebt Söder die bayerischen Extra-Leistungen für Familien hervor, obwohl Familien- und Krippengeld von der Staatsregierung zuletzt deutlich gekürzt wurden. Das "Landespflegegeld" als Zeichen von Solidarität gebe es nur im Freistaat. "Anker in stürmischen Zeiten" sind Söder zufolge für die Menschen in Bayern "Tradition, Feste" und das "christliche Fundament".
Dank an Ehrenamtliche, Polizei und Rettungskräfte
Trotz vieler Herausforderungen erklärt Söder, der Gedanke an das neue Jahr erfülle ihn mit "Hoffnung". Denn er wisse, was man gemeinsam erreichen könne. In diesem Zusammenhang dankt der Ministerpräsident Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten, Krankenhäusern und Ehrenamtlichen. Sie stünden Tag und Nacht bereit, anderen zu helfen. Dabei erinnert Söder auch an das "schlimme Hochwasser" im Frühsommer.
Den Bayerinnen und Bayern spricht er am Ende seiner Rede noch einmal Mut zu. "Wir packen das schon", so der Ministerpräsident in seiner Neujahrsansprache.
Im Video: Die Neujahrsansprache des Ministerpräsidenten in voller Länge
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