Paviane lausen sich im Zoo Augsburg
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Archivaufnahme: Paviane lausen sich im Zoo Augsburg

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Stadt Augsburg kritisiert Zoo nach umstrittener Pavian-Abgabe

Stadt Augsburg kritisiert Zoo nach umstrittener Pavian-Abgabe

Dass zwei Paviane aus dem Augsburger Zoo an eine Forschungseinrichtung abgegeben wurden, hat jetzt ein Nachspiel. Die Stadt kritisiert den Zoo scharf für diese Entscheidung. Es geht dabei auch um das Image des Zoos.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Nach der umstrittenen Weitergabe von zwei Pavianen an eine Forschungseinrichtung wird die Geschäftsführung des Augsburger Zoos von der Stadt scharf kritisiert. "Die Stadt Augsburg als Gesellschafterin erwartet von der Zoo-Geschäftsführung, dass sie über Vorgänge, die dem Image des Zoos schaden könnten, im Vorfeld informiert und das Vorgehen gemeinsam beraten wird", sagte Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) der Augsburger Allgemeinen (Link zur Augsburger Allgemeinen, möglicherweise Bezahl-Inhalt).

Zoo: "Paviane werden dort nicht für Tierversuche eingesetzt"

Der Zoo hatte zwei männliche Mantelpaviane an das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen abgegeben, es handelt sich dabei um eine Einrichtung des Leibniz-Instituts für Primatenforschung. Der Zoo hatte betont, dass die Paviane dort "nicht für Tierversuche eingesetzt werden".

Tierschützer kritisieren Abgabe

Tierschützer haben gegen das Vorgehen des Zoos protestiert. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche geht davon aus, dass mit den Pavianen in Göttingen gezüchtet werde und "ihre Nachkommen aufs Grausamste für wissenschaftlich unsinnige Tierversuche herhalten müssen, bei denen sie misshandelt und schlussendlich getötet werden".

Ähnlich äußerte sich die Organisation Peta Deutschland. Es sei "abstoßend", dass Zoos Tiere als Publikumsmagneten züchten und dann "regelmäßig wie seelenlose Gegenstände geradezu entsorgen", erklärte Peta. Auch auf Facebook wird der städtische Augsburger Tiergarten seit Tagen mit kritischen Kommentaren von vielen Bürgern konfrontiert.

Der Zoo widerspricht auf seiner Facebook-Seite: Die beiden Tier würde nicht primär als Zuchtmännchen eingesetzt. Die Zucht der dortigen Paviane werde durch Hormon-Implantate, die zur Verhütung beitragen, verhindert.

Stadt will bei Abgaben von Tieren künftig gemeinsame Linie

Umweltreferent Erben sagte, dass die Zoodirektorin Barbara Jantschke für die Führung der Geschäfte des Zoos zuständig sei und somit auch für die Abgabe von Tieren. Er kündigte aber an, dass sich der Aufsichtsrat mit der Sache beschäftigen werde. "Auch wird für das zukünftige Vorgehen bei der Abgabe von Zootieren eine gemeinsame Linie mit dem Zoo festgelegt."

Die Augsburger Rathauskoalition von CSU und Grünen stellte am Mittwoch einen Antrag, dass die Verwaltung gemeinsam mit dem Zoo eine Lösung entwickelt, wonach Tiere möglichst nur noch an andere deutsche Zoos abgegeben werden sollen. Die Abgabe an Forschungseinrichtungen sei "ethisch fragwürdig", heißt es in dem gemeinsamen Antrag. "Für die meisten Versuche gibt es bereits tierfreie Methoden."

Zoo: Durch Abgabe Spannungen in Gruppe reduzieren

Von Seiten der Zoodirektorin gab es am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu der Kritik aus dem Rathaus. Der Zoo rechtfertigte allerdings nochmals die Weitergabe der beiden Männchen an das Institut. Dadurch hätten Spannungen in der 55-köpfigen Gruppe der Augsburger Mantelpaviane reduziert werden können. Andererseits bekämen die beiden Paviane in Göttingen "eine gute Haltung mit einem entspannten Umfeld".

Auf Facebook fügten die Zoo-Verantwortlichen hinzu: "Unsere Paviane tragen maßgeblich dazu bei, die Sozialstruktur und die Gruppendynamik innerhalb der Göttinger Primatengruppe zu normalisieren." Damit habe die Abgabe der beiden Paviane nichts mit einer Unterstützung von Tierversuchen zu tun, "sondern war ausschließlich unserer Fürsorge geschuldet".

Mit Informationen von dpa.

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