In Schwabach startet heute ein besonderes Verkehrsprojekt: Das Stadt-Taxi "Lotti" soll den ÖPNV ergänzen. Individuell und flexibel buchbar transportiert das Auto der Stadtwerke Schwabach bis zu sechs Personen durch das Stadtgebiet. "Lotti" folgt dabei keinem fixen Fahrplan sondern fährt "on demand", also auf Wunsch, fast wie ein normales Taxi. Eine Fahrt kostet allerdings nicht mehr als der übliche VGN-Tarif. Das Angebot ist vor allem für die Abendstunden gedacht.
Individuell und flexibel buchbar
"Lotti" ist laut den Schwabacher Stadtwerken individuell und flexibel buchbar. Einen fixen Fahrplan gibt es nicht. Ähnlich wie bei einem "normalen" Taxi. Einziger Unterschied: Die Fahrt beginnt und endet an einer der Schwabacher Bushaltestellen beziehungsweise einer der zusätzlichen 50 "Lotti"-Haltestellen im Stadtgebiet.
Das Auto, das bis zu sechs Personen transportieren kann, fährt dabei direkt ans Ziel, ohne Zwischenstopp. Im Vergleich zu anderen ÖPNV-Angeboten, etwa Busfahrten, ist also kein Umsteigen nötig. Bei einer Buchung kann die Fahrt im Optimalfall bereits fünf Minuten später an der nächstgelegenen Bushaltestelle beginnen.
Falls die beiden "Lotti"-Taxis gerade in Benutzung sind, gibt es Wartezeiten. Diese werden vor der Buchung in der App angezeigt. Die Kosten sind ebenso wie bei einer Busverbindung nach dem VGN-Tarif. Darüber hinaus fallen für "Lotti" keine Mehrkosten an. Die Fahrten sind per App buchbar. Dafür braucht es bei Apple-Geräten die "(Next) VGN App" beziehungsweise bei Android-Geräten die "VGN App beta".
Bessere Verbindungen am Abend
Das Stadt-Taxi "Lotti" ist vor allem für Fahrten in den Abendstunden gedacht. Buchen kann man es werktags zwischen 19.00 und 24.00 Uhr. Am Sonntag sind Fahrten zwischen acht 8.00 und 24.00 Uhr möglich. Laut den Stadtwerken bedeutet das eine "Verlängerung der Fahrtzeiten im Schwabacher ÖPNV".
Auch regelmäßige Fahrten sind buchbar. An den Faschingstagen rechnen die Schwabacher Stadtwerke mit einem leicht erhöhten Bestellaufkommen. In der Folge könne es bei Spontanbuchungen zu etwas längeren Wartezeiten kommen, heißt es.
Gute Erfahrungen bei einmonatiger Testphase
Völlig neu sind die zunächst zwei eingesetzten "Lotti"-Stadt-Taxis in Schwabach nicht. Vor dem offiziellen Start am 1. Februar gab es eine einmonatige Testphase. Laut den Stadtwerken habe es da während der ersten Tage kleinere Anlaufschwierigkeiten gegeben. Die Serverprobleme beim Buchungssystem in der App habe man aber behoben.
In der Testphase hätten sich 800 Nutzer in der App für das neue Angebot registriert. Es habe "viele positive Rückmeldungen" gegeben. Nicht nur bezüglich der verlängerten Fahrtzeiten im Schwabacher ÖPNV sondern auch mit Blick auf die verbesserte Anbindung von städtischen Randbereichen.
Keine Zusatzkosten für die Stadtwerke
Obwohl sich die Kosten auf jährlich rund 270.000 Euro belaufen: für die Schwabacher Stadtwerke fallen gleich aus zwei Gründen kaum Zusatzkosten an. Zum einen wird der „on demand Verkehr“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Zum anderen gebe es durch den teilweisen Wegfall des Linienbetriebs "parallele Einsparungen". Das Pilotprojekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und wird wissenschaftlich begleitet.
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