Stimmengewirr in der "Wohngruppe Sonne". Gerade werden Aufgaben verteilt. Es geht ums Spülmaschine einräumen, die Wäsche und den Biomüll. Leon steht in seinem Weihnachtspulli an einer weißen Pinnwand und verteilt die entsprechenden Aufgaben, indem er Bilder der jeweiligen Tätigkeit hinter die Fotos der anderen Bewohner klebt. Alltag im Internat der gemeinnützigen Einrichtung "Hilfe für das behinderte Kind" in Bayreuth.
- Zum Artikel: 30 Jahre Sternstunden - Countdown zur Jubiläumsgala
Ein zu Hause für Kinder mit geistiger Behinderung
"Ich mag es, wenn ich hier mit meinen Freunden zusammen sein kann. Ich bin gern hier", sagt Felix. Er wischt gerade den Tisch und erzählt davon, was sie alles zusammen unternehmen, wie gerne er beispielsweise auch Fußball spielt. Felix ist einer von sieben Bewohnern der "Wohngruppe Sonne" und gehört zum Internat der gemeinnützigen Einrichtung "Hilfe für das behinderte Kind" in Bayreuth. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit teils mehrfacher geistiger Behinderung haben hier ein zu Hause. Das Internat hat insgesamt vier Gruppen mit 28 Plätzen. "Dazu kommt immer wieder spontan ein Kind oder Jugendlicher in die Kurzzeitpflege", sagt Geschäftsführer Benjamin Wiest.
Auf der Wunschliste: Ein neuer Außenbereich für alle
Sieben Tage die Woche, rund um die Uhr lernen, spielen, basteln und leben die Gruppen zusammen. "Wir können zwar keine Familie ersetzen, aber wir sind auch eine. Unsere Abläufe sind genauso. Wir wecken die Kinder auf, frühstücken zusammen, bringen sie in die Schule und fragen, wie ihr Tag war und verbringen sehr viel Zeit zusammen", so Betreuer Christian Herzog. Die HbK (Hilfe für das behinderte Kind gGmbH) wird mit 51 Prozent der Gesellschaftsanteile von der Rummelsberger Diakonie e. V. sowie mit der Diakonie Bayreuth – die die restlichen 49 Prozent hält – betrieben.
Die Gelder, die der gemeinnützigen Einrichtung zur Verfügung stehen, reichen meist für Personal- und Sachaufwand, sagt Geschäftsführer Benjamin Wiest. Für behindertengerechte und dem Förderbedarf angemessenen Spielgeräten sei man aber auf Spenden angewiesen. Auf der Wunschliste der Einrichtung steht aktuell eine Sanierung des Außenbereichs. Die meisten Spielgeräte dort seien nicht behindertengerecht oder gar vom TÜV nicht mehr abgenommen.
Spenden für die Kinder
Das soll sich ändern, sagt Corinna Schmidt vom HbK. "Wir wollen für die Kinder ein schönes Zuhause schaffen und das auch mit einem Garten, in dem sie sich wohlfühlen, zusammenkommen, Spaß haben." Geplant ist beispielsweise eine Sechseck-Schaukel, ein Wasser- und Sandspielplatz und ein Fitnessbereich mit Kletterwand. Der Kostenvoranschlag: 300.000 Euro. Für den gemeinnützigen Träger ist das allerdings zu viel Geld, um das allein zu stemmen. "Das geht nur mit Unterstützung. Daher sind wir dankbar, dass auch Sternstunden sich daran beteiligen will. Es kommt alles unseren Kindern hier zugute", so Schmidt.
Sobald die komplette Summe gesammelt ist, kann es mit den ersten Bauarbeiten losgehen. Und dann kann der Außenbereich Stück für Stück zu einem Wohlfühlort für die Kinder und Jugendlichen werden, der auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
13.12.2023: Leider dauert das Software-Update länger als geplant. Wir bitten die Verzögerung zu entschuldigen - wir informieren an dieser Stelle, sobald wir genauer wissen, wann wir den Kommentarbereich wieder öffnen können.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!