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In den Tarifverhandlungen für Nahverkehrsbeschäftigte der Bayerischen Städte hat es auch in der vierten Verhandlungsrunde kein Ergebnis gegeben. Das hat die Gewerkschaft Verdi am Montag in München erklärt und mit Streikmaßnahmen gedroht, falls am kommenden Freitag keine Einigung erzielt werde.
TV-N: Wertstattpersonal und Fahrer kämpfen um Anerkennung
Der Nahverkehrstarifvertrag TV-N, der derzeit verhandelt wird, betrifft in Bayern etwa 7.000 Beschäftigte. Darunter sind vor allem Werkstattpersonal- und Fahrer für Busse und Trambahnen in den bayerischen Städten. Das heißt in diesem Fall vor allem in Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Bayreuth und Bamberg. In einzelnen Städten gibt es außerdem Verkehrstöchter mit eigenem Tarifvertrag wie in München- oder sie beschäftigen vor allem private Busunternehmen. Da gilt dann ebenfalls ein anderer Tarifvertrag.
Für die rund 7.000 Beschäftigten, für die der jetzt verhandelte Nahverkehrstarif gelten soll, fordert Verdi in Anlehnung an den übrigen öffentlichen Dienst eine Steigerung der Löhne um 200 Euro ab November und eine Steigerung um 5,5 Prozent ab März nächsten Jahres für alle. Zusätzlich soll eine gestückelte Zahlung von 1.000 Euro als Inflationsausgleich kommen. Am Freitag soll in Nürnberg ab 14 Uhr weiterverhandelt werden.
"Sollte es hier immer noch zu keinem Ergebnis kommen, wird es zu weiteren Streikmaßnahmen im Öffentlichen Nahverkehr in Bayern kommen", kündigte Franz Schütz an, Fachsekretär Busse und Bahnen in München. "Es braucht nicht nur deutliche Entgeltsteigerungen, sondern zukünftig auch gute Arbeitsbedingungen im ÖPNV, um das Personal zu halten und neue Beschäftigte zu gewinnen", so Katharina Wagner, Landesfachgruppenleiterin Busse und Bahnen in Bayern. "Aufgrund von Personalmangel fallen in Bayern täglich Fahrten aus und Takte werden ausgedünnt. Dieser Umstand ändert sich auch nicht dadurch, dass die Arbeitgeber verkünden, dass die Arbeitsbedingungen in Bayern bundesweit die besten seien", so Wagner.
ETV: 1.500 Euro Einmalzahlung und 300 Euro mehr ab Oktober
Mit dem Arbeitgeberverband AGVDE hat Verdi derweil eine Tarifeinigung für Betriebe im Öffentlichen Personennahverkehr erzielt. In der dritten Verhandlungsrunde für die rund 5.000 Beschäftigten des Eisenbahn-Tarifvertrags (ETV) habe man sich in Fulda auf einen Abschluss geeinigt, teilte die Gewerkschaft am Montag mit.
Demnach gibt es eine steuerfreie Einmalzahlung von 1.500 Euro im Juni und eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 300 Euro monatlich ab Oktober 2023. Die Laufzeit beträgt laut Verdi 18 Monate bis September 2024. Die Details der Einigung würden in den kommenden Tagen vereinbart und dann von der Bundestarifkommission beraten.
"In den unteren und mittleren Entgeltgruppen bedeutet es eine Steigerung von 9,3 bis 13 Prozent und damit die dringend notwendige Entlastung angesichts der hohen Inflation", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Volker Nüsse. Der Einigung waren zwei Warnstreiks in mehreren Bundesländern vorausgegangen, an denen sich je rund 2.000 Beschäftigte beteiligt hatten.
Auch große Kuh noch nicht vom Eis: Tarifstreit der EVG läuft
Der Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) gilt deutschlandweit in rund 40 nichtbundeseigenen Betrieben. Sozialpartner sind Verdi und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE). Die dem Tarifvertrag angeschlossenen Unternehmen erbringen mehrheitlich Dienstleistungen im ÖPNV auf der Straße und der Schiene oder sind im Schienengüterverkehr tätig. Auch Hafenbetriebe und Werkstätten finden sich in dem Tarifbereich. Gehalten werden die meisten Firmen von Trägern der öffentlichen Hand.
Mit dem derzeit noch laufenden Tarifkonflikt der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit rund 50 Eisenbahnunternehmen in Deutschland steht der nun gefundene Tarifkompromiss indes in keinem Zusammenhang. Allein bei der Deutschen Bahn verhandelt die EVG für rund 180.000 Beschäftigte. Die Gewerkschaft hat mit weiteren Warnstreiks gedroht.
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