Der Sturm hat den Bahnverkehr in Oberbayern vergangene Nacht zeitweise durcheinandergebracht. Die Südostbayernbahn meldete einen witterungsbedingten Ausfall der Regionalbahn von Waging nach Traunstein, die heute früh gegen 6 Uhr ihr Ziel erreichen sollte.
In München war die S-Bahnstrecke zwischen Dachau Bahnhof und Altomünster und zwischen Dachau Bahnhof und Dachau Stadt gesperrt, weil sich Gegenstände in der Oberleitung verfangen hatten, aber auch die Gleise blockiert waren. So mussten am Bahnhof Teile einer umgestürzten Mauer beseitigt werden. Der S-Bahnbetrieb wurde kurz vor 20 Uhr eingestellt. Hier fuhren ersatzweise Busse und Taxis. Etwa um Mitternacht wurde die Sperrung aufgehoben. Auch zwischen Feldkirchen und Markt Schwaben ging zeitweise nichts mehr.
Bei der Bayerischen Regiobahn fielen die Züge von Darching nach Holzkirchen und in Holzkirchen in Richtung Bayrischzell aus. Gegen Mitternacht startete der Ersatzverkehr mit Großraum-Taxis.
Oberbayern kam bis zum Abend glimpflich davon
Im nördlichen Oberbayern verzeichnete das zuständige Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit Sitz in Ingolstadt alleine bis Sonntag 21 Uhr insgesamt 77 Unwettereinsätze. Dabei habe es sich jedoch hauptsächlich um umgestürzte Bauzäune und Bäume sowie abgerissene Äste gehandelt, so eine Sprecherin des Präsidiums.
Ähnlich die Lage beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim. Ein Beamter der Einsatzzentrale sprach auf BR-Anfrage von einem "ganz normalen Sturm". Bis auf kleinere Feuerwehreinsätze hätten sich auch im südlichen Oberbayern keine größeren sturmbedingten Schäden ereignet.
Münchner Feuerwehr rückte 87 Mal aus
Die Pressestelle der Branddirektion München berichtete bis 3.30 Uhr von 87 sturmbedingten Einsätzen. Die Feuerwehr habe dabei unter anderem umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste entfernen, abgerissenes Isoliermaterial auf Baustellen sowie Gerüstteile und Bauzäune sichern müssen. Auch ein Kamin musste von der Feuerwehr gesichert und abgebaut werden. Dabei kamen die Höhenretter der Berufsfeuerwehr zum Einsatz. Verletzte habe man bei den Einsätzen bisher nicht versorgen müssen, so der Pressesprecher der Branddirektion.
Skifahren nur bedingt möglich
Die Pisten waren zwar griffig, die Brettlfans manchmal enttäuscht. Trotz 70 bis 160 cm Schnee auf den Bergen - auf der Zugspitze sogar über zwei Meter – standen die Lifte und Seilbahnen teilweise still. So wie die Kampenwandbahn, wo den ganzen Sonntag über an der Bergstation kein Fahrbetrieb wegen des Sturms möglich war. Hier geht's am kommenden Wochenende bei schönem Wetter weiter.
Ob Brauneck-Bergbahn, Draxllifte und Jaudenlifte heute fahren, ist noch ungewiss, weil auch für Montag ein lebhafter bis stürmischer Wind mit Böen bis über 100 km/h vorhergesagt ist. Vielleicht werden Bahnen und Lifte aus Sicherheitsgründen auch nur kurzfristig geschlossen werden. Das Gleiche gilt für den Skibetrieb auf der Zugspitze, der heute normalerweise ab zehn Uhr beginnt. Aber heute wird mit etwa 30 Zentimeter Neuschnee gerechnet und am Dienstag soll sich das Wetter beruhigen und sogar die Sonne ab und zu scheinen.
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