Rund 350 Teilnehmende folgten nach Polizeiangaben dem Aufruf des Aktionsbündnisses "Superreiche zur Kasse". Im Bündnis haben sich Organisationen wie die Gewerkschaften Verdi, DGB und die Arbeiterwohlfahrt (AWO), aber auch Parteien, wie die SPD, die Grünen und Die Linke zusammengefunden.
Die Grundhaltung der Veranstalter wird auf vielen Plakaten auf dem Münchner Odeonsplatz deutlich: Die Mehrkosten der aktuellen Krisen, etwa die deutlich teureren Energiekosten aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, trifft vor allem Arbeitnehmende, Solo-Selbständige und auf soziale Unterstützung angewiesene Menschen. Diejenigen, die etwa die Preissteigerungen kaum spüren, also die sogenannten "Superreichen", sollen deswegen dem Bündnis zufolge mehr in die Verantwortung genommen werden.
Kernforderung: Wiedereinführung der Vermögenssteuer
Die laufenden Entlastungspakete der Bundesregierung, so die Sorge der Veranstalter, wird auf Kosten der "kleinen Leute" durchfinanziert. Deswegen fordert das Bündnis eine gerechtere Umverteilung. Dazu fordern die Organisationen und Parteien eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer sowie eine Vermögensabgabe für "Superreiche". Aber die Protestaktion hat auch ein weiteres Ziel:
"Wir wollen die Wut und die Enttäuschung der Menschen auffangen und die Straße nicht den Rechten, den Querdenkern, oder der AfD überlassen." Heinrich Birner, Geschäftsführer Verdi München
Was sind "Superreiche"?
"Superreiche" ist kein klar definierter Ausdruck, aber die Veranstalter wollen nicht etwa die obere Mittelschicht stärker belasten, sondern Vermögens- und Einkommensmillionäre sowie Milliardäre.
"Es geht uns nicht um diejenigen Menschen, die ein Einfamilienhaus in München haben, das immer mehr an Wert gewinnt, sondern es soll die treffen, die wirklich viel Geld haben und nicht darüber nachdenken müssen, was sie ausgeben." Simone Burger, Vorsitzende DGB München
Die Protestaktion #SolidarischerHerbst sieht Heinrich Birner von Verdi als Auftaktveranstaltung für eine größere Protestbewegung. Durch steigende Abschläge für die Mietnebenkosten und deutlich teurere Abrechnungsrechnungen im nächsten Jahr werde der Zulauf zu den Demonstrationen spürbar zunehmen, meint der Versammlungsleiter des Bündnisses "Superreiche zur Kasse".
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