In großen Mengen lagern Mist, Gülle, Maissilage, Grassilage und Ganzpflanzensilage vor der Biogasanlage am Ortsrand von Theilenhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Betrieben wird die von zwei Landwirten mit dem Hauptzweck, Strom zu erzeugen. Das Abfallprodukt ist Wärme, und die nutzt die Bioenergie Theilenhofen eG, um das Wärmenetz zu heizen.
Im bayernweiten Vergleich hat Theilenhofen den höchsten Anteil an Gebäuden (72 Prozent), die mit Fernwärme beheizt werden.
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2011 großes Wärmeleitungsnetz gebaut
Das funktioniert über ein großes Wärmeleitungsnetz, erklärt Genossenschaftsvorstand Walter Fischer. Gebaut wurde das im Jahr 2011 im Zuge der Dorferneuerung. Die langen Leitungen gehen bis ins Haus der Genossenschaftsmitglieder. Dort sorgt ein Wärmetauscher dann für wohlige Temperaturen.
Gegründet wurde die Genossenschaft für Nahwärme 2010. 80 Bürger waren gleich von Anfang an in der Bioenergie Theilenhofen eG mit dabei. Heute sind es 114 Mitglieder und 124 Hausanschlüsse. Momentan liegt der Preis bei 4 Cent pro Kilowattstunde.
Rund eine Million Liter Heizöl pro Jahr eingespart
Auch alle öffentlichen Gebäude, wie der Kindergarten, das Rathaus oder das Mehrgenerationenhaus, sind an die Nahwärme angeschlossen. Sieben Kilometer Leitungen sind in Theilenhofen verlegt, auch zu neuen Bauplätzen.
Damit sind über 90 Prozent der Gemeinde ans Nahwärmenetz angeschlossen, freut sich der 1. Bürgermeister Helmut König. Die Wärmenetze sind zu 100 Prozent klimaneutral, damit werden pro Jahr rund eine Million Liter Heizöl eingespart.
Hackschnitzelheizwerk zur Unterstützung
Direkt neben der Biogasanlage ist das Hackschnitzelheizwerk. Hier lagern Hackschnitzel, pro Jahr werden 1.500 bis 1.700 Kubikmeter verbraucht. Denn wenn es zu kalt wird, reicht die Wärme durch die Biogasanlage nicht aus. Dann gelangen durch ein dickes Rohr die Hackschnitzel in den Heizofen.
Theilenhofen hat mit den Ortsteilen Rittern, Gundelsheim, Dornhausen und Wachstein 1.180 Einwohner. Nahezu jeder Ortsteil hat seine eigene Genossenschaft, organisiert die Wärmeversorgung in Eigenverantwortung. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen – es stärkt aber auch die Gemeinschaft, da sind sich alle sicher.
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