- Direkt zum aktuellen Artikel: Küstenwache: U-Boot durch Implosion zerstört - Insassen sind tot
Arthur Loibl aus Straubing, der 2021 in dem aktuell vermissten Tauchboot bei der Titanic war, hat am heutigen Donnerstag im ARD-Morgenmagazin über die schwindende Hoffnung auf eine rechtzeitige Rettung berichtet.
"Horrorszenario" für die Eingeschlossenen
Erneut hat der 60-Jährige das Verschwinden des Tauchboots als "Tragödie" bezeichnet. Erst am Samstag hatte er nach eigenen Angaben noch E-Mail-Kontakt mit dem Kapitän der "Titan". Die Situation, in der sich die fünf Vermissten aktuell befinden, bezeichnet Loibl als "reine Katastrophe und Hölle". Eingesperrt auf engstem Raum, mit schwindendem Sauerstoff und wenig Hoffnung auf Rettung: "Wenn du dem Tode entgegensiehst - falls sie noch leben sollten - es ist ein Horrorszenario, was die mitmachen", so Loibl.
An Bord sind fünf Menschen: der französische Forscher Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58) sowie der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Kapitän war der Chef der Betreiberfirma, Stockton Rush (61).
Öffnung des Tauchboots dauert auch noch lange
Als weiteres Problem für eine rechtzeitige Rettung sieht der Straubinger die Tatsache, dass das U-Boot von innen nicht geöffnet werden kann. Selbst wenn es aus eigener Kraft auftauchen könnte, würde die Öffnung auf dem Mutterschiff noch über 20 Minuten dauern. Die Hoffnung auf eine Rettung hat Arthur Loibl deswegen schon so gut wie aufgegeben. Selbst wenn das Tauchboot jetzt geortet werden würde, würde das Auftauchen und das Öffnen noch sehr lange dauern und der Sauerstoff wohl nicht ausreichen. In dieser absoluten Stresssituation würden die fünf Eingeschlossenen zudem wohl mehr Sauerstoff verbrauchen, als wenn sie entspannt wären, vermutet Loibl. Er geht deswegen davon aus, "dass es kein guter Tag werden wird".
Angesichts der aktuellen Entwicklungen und der Vorwürfe gegenüber der Firma Ocean Gate würde Arthur Loibl aus heutiger Sicht nicht mehr in das Tauchboot steigen. Schon bei seinem Tauchgang 2021 hatte es technische Probleme gegeben, auch wenn danach alles reibungslos funktionierte.
Suchradius enorm - Sauerstoff bald aus
Die Einsatzkräfte suchen aktuell 26.000 Quadratkilometer, eine Fläche so groß wie Mecklenburg-Vorpommern, ab. Der Sauerstoff an Bord reicht nach Schätzungen nur für noch wenige Stunden. Ob das Schiff nicht auch noch beschädigt ist oder feststeckt, ist völlig unklar. Klopfgeräusche, die Dienstag und Mittwoch registriert wurden, konnten nicht klar Menschen zugeordnet werden.
Die Töne, die als Klopfen interpretiert wurden, könnten einem US-Experten zufolge viele Ursachen haben. "Aus meiner Erfahrung mit der Akustik kann ich Ihnen sagen, dass es Geräusche von biologischen Stoffen gibt, die für das ungeübte Ohr von Menschen gemacht klingen", sagte Carl Hartsfield vom Oceanographic Systems Laboratory. Auch könnten sie von Schiffen in dem Suchgebiet stammen.
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