Als Mitte Januar die Mitteilung des Unterkunftsanbieters "Airbnb" auf dem Schreibtisch von Tourismuschefin Anne Maria Schneider in Bad Staffelstein landete, konnte sie es kaum glauben: Die Buchungsplattform mit Hauptsitz in San Francisco wirbt für die oberfränkische Kurstadt. Bad Staffelstein sei eines der Top-Reiseziele 2025, heißt es in einer Presseveröffentlichung. Als einzige Stadt in Deutschland wird die oberfränkische Kleinstadt mit ihren gerade einmal zehntausend Einwohnern genannt. Große Städte wie Berlin, Hamburg, Köln oder Frankfurt tauchen darin nicht auf.
Bad Staffelstein in der Weltrangliste
Wie es Bad Staffelstein in die Liste von Städten wie Tokio, Sevilla oder Palermo schaffen konnte, weiß Anne Maria Schneider bis heute nicht. Nur so viel: "Airbnb" verweist auf Suchanfragen "für Reisende mit Haustieren" auf das Kurbad. Rund 25 Unterkünfte sind in und um Bad Staffelstein bei der Plattform gelistet, ganzjährig ausgebucht sind die Zimmer aber bei weitem nicht.
Eine Anfrage von BR24, wie Bad Staffelstein andere deutsche Großstädte hinter sich lassen konnte, lässt der Anbieter bis heute unbeantwortet. Hört man sich in der Stadt Bad Staffelstein um, ist häufig von einer klugen Werbekampagne von "Airbnb" die Rede. Denn das Ziel, dass über den Anbieter von privaten Unterkünften berichtet wird, hat das Unternehmen erreicht.
Bad Staffelstein freut sich über kostenlose Werbung
Die Werbung von "Airbnb" nutzt Bad Staffelstein nun gerne, erzählt Tourismuschefin Anne Maria Schneider. Man werde das Thema in diesem Jahr immer wieder aufgreifen: "Schon heute stellen wir fest, dass die Anfragen im Tourismusservice eher zunehmen." Viele Menschen hätten mitbekommen, dass Bad Staffelstein viel zu bieten habe. Neben kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Kloster Banz, Vierzehnheiligen und dem Staffelberg lohne sich ein Besuch auch, um die Seele baumeln zu lassen. Die Obermain-Therme ist nach eigenen Angaben Bayerns wärmste und stärkste Therme mit Thermalsole. Diese sprudelt aus 1.600 Metern Tiefe aus der Erde.
Werbung um Touristen großes Thema
Die "kostenlose Werbung" komme wie gerufen, sagt Anne Maria Schneider - denn die Übernachtungszahlen in Bad Staffelstein seien zuletzt leicht rückläufig gewesen. Dies liege auch daran, dass gerade kleine private Unterkünfte nicht mehr vermietet werden, oftmals aus Altersgründen der Besitzer.
Die oberfränkische Stadt am Fuße des Staffelbergs würde sich über deutlich mehr Touristen freuen, die einige Tage in der Stadt blieben. Gerade der Einzelhandel sehne sich nach Gästen, die hier einkaufen und Geld in der Stadt ließen, sagt Schneider. In Bad Staffelstein überwiegt derzeit die Freude über die Werbeaktion; allerdings bleibe abzuwarten, welcher Effekt tatsächlich hängen bleibt, sagt die Tourismusleiterin.
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