Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat gegen einen Landwirt aus Rimsting Anklage am Amtsgericht Rosenheim erhoben. Dem 48-Jährigen wird Tiertötung und quälerische Tiermisshandlung durch Unterlassen vorgeworfen. Er soll die von ihm gehaltenen Kühe nicht angemessen untergebracht, versorgt und gepflegt haben. Die Missstände auf dem Hof, der außerhalb von Rimsting abseits am Waldrand liegt, waren Mitte Mai dieses Jahres bei einer Kontrolle des Veterinäramts entdeckt worden.
Der Landwirt soll für den Tod von 33 Tieren verantwortlich sein und 89 weiteren länger anhaltende Leiden zugefügt haben. So standen die Kühe im Laufstall teilweise in einer 30 Zentimeter hohen Gülle. Alle waren laut Staatsanwaltschaft verwahrlost und abgemagert. Die Tiere hatten stellenweise kein Fell mehr und gerötete Haut war sichtbar. Auch gab es in den Ställen 33 verweste Rinder, die herumlagen – manche komplett von Gülle verdeckt und von Ratten angefressen.
Staatsanwaltschaft will langjähriges Tierhalteverbot
Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben neben der Verhängung einer Strafe erreichen, dass gegen den Mann ein langjähriges Tierhalteverbot ausgesprochen wird. Ob und wann das Hauptverfahren eröffnet wird, entscheidet nun das Amtsgericht Rosenheim.
Nach Bekanntwerden der Zustände stand der Vorwurf im Raum, dass Höfe zu selten kontrolliert werden. Auf BR-Anfrage erklärte das Veterinäramt Rosenheim damals, dass der Hof des 48-Jährigen in den vergangenen Jahren mehrmals kontrolliert worden sei. Schwerwiegende Mängel hätten die Beamten nicht gefunden.
- Zum Artikel: 33 tote Rinder: Veterinäramt Rosenheim hat mehrfach kontrolliert
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