Es war ein grausiger Fund, den ein Kanufahrer am 19. Mai auf der Donau bei Vohburg im Landkreis Pfaffenhofen machte: Der Mann zog eine eingepackte Kinderleiche an Land. Der tote Bub muss bereits eine längere Zeit im Wasser gelegen sein.
Suche mit Spürhunden, Sonargerät und Unterwasser-Drohne
Wer der Bub ist und wie er ums Leben kam, ist bisher unklar. Die Polizei ermittelt derweil unter Hochdruck und hat nun eine weitere groß angelegte Suchaktion gestartet - mit Beamten der Kriminalpolizei, der Spurensicherung, Hundeführern und Kräften des Technischen Hilfswerks. Ausgestattet mit einem Sonargerät und einer Unterwasser-Drohne suchen die Einsatzkräfte in der Donau nach Hinweisen. Leichenspürhunde sollen an der Staustufe angeschwemmtes Material in einem Container durchsuchen.
"Der Durchbruch in diesem Fall wäre, dass wir die Identität des Jungen feststellen", sagt Polizeisprecher Michael Graf. Denn noch ist unklar, wer das tote Kind ist. Insgesamt 16 Vermisstenfälle fielen ins Raster. Diese Zahl konnte nach Polizeiangaben bereits auf neun Fälle reduziert werden.
Toter Junge liegt wohl zwei Monate in der Donau
Auch Fälle außerhalb Bayerns werden untersucht. Rund zwei Monate dürfte der Körper des Buben in der Donau gelegen haben, entsprechend kompliziert gestaltet sich die rechtsmedizinische Untersuchung. Nach wie vor sucht die Kripo Ingolstadt nach Zeugen, die um den Frühlingsanfang herum zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg Vorgänge beobachtet haben, die aus heutiger Sicht verdächtig erscheinen.
Mit der Suche an der Donau werden die Maßnahmen vor Ort am Donnerstag beendet. Die Ermittlungsarbeit läuft dann am Schreibtisch weiter.
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