Ein falscher Handwerker, gefolgt von falschen Polizisten - mit dieser neuen, besonders hinterhältigen Vorgehensweise versucht offenbar eine Bande in München, ihre Opfer zu bestehlen. Inzwischen sind der Polizei mehrere Fälle im Stadtgebiet bekannt, zweimal waren die Täter erfolgreich und erbeuteten jeweils mehrere hundert Euro.
Falscher Handwerker klingelt bei Opfern
Die Taktik der Gruppe soll die Opfer in falscher Sicherheit wiegen: Zunächst spricht einer aus der Bande ein mögliches Opfer auf der Straße an oder klingelt an der Wohnungstür. Er sei Handwerker und müsse die Heizungsrohre überprüfen.
Die gutgläubigen Opfer lassen den falschen Handwerker daraufhin in die Wohnung. Dann klingeln zwei Komplizen des Mannes an der Tür, die sich als Polizisten ausgeben, es aber nicht sind. Sie müssten den Handwerker festnehmen, denn vermutlich handele es sich um einen Trickdieb.
Mehrere hundert Euro durch Trickdiebstahl erbeutet
In der dann entstehenden Situation mit den Betrügern in der Wohnung lenkt das Trio den Wohnungsbesitzer ab, sodass einer unbemerkt die Räumlichkeiten nach Wertsachen absuchen kann.
In zwei Fällen erbeutete die Bande auf diese Weise jeweils mehrere hundert Euro Bargeld. In zwei anderen Fällen gingen die Trickdiebe leer aus, weil das Opfer keine Wertsachen daheim aufbewahrt hatte oder misstrauisch wurde.
Betrüger versuchen auch per Post ihre Opfer auszutricksen: Erst in der vergangenen Woche warnte die Polizeiinspektion Nördlingen vor Zahlungsaufforderungen, die von falschen Behörden, wie dem "Amtsgericht", verschickt werden.
Täter suchen gezielt Senioren aus
Wie bei anderen Betrugsmethoden suchen sich die Täter auch bei dieser Variante gezielt Senioren aus: Das jüngste Opfer war 79 Jahre, das älteste 91 Jahre alt. Das erste Mal schlug das Trio am Donnerstagnachmittag im Stadtteil Berg-am-Laim zu, dann am Freitagvormittag und -nachmittag erneut in Berg-am-Laim, Samstagmittag schließlich im Hasenbergl. Ältere Menschen werden zudem häufiger Ziel von Telefonbetrug. So zum Beispiel in Niederbayern, wo es den Kriminellen mehrmals gelang, Geld zu erbeuten.
Polizei warnt vor neuen Form des Trickdiebstahls
Die Täterbeschreibungen, drei Männer, um die 1,70 Meter groß, zwischen 35 und 50 Jahre alt, ähneln sich in allen Fällen des Trickdiebstahls in München mit dem falschen Handwerker. Die Polizei geht deshalb davon aus, dass hinter allen Fällen dieselbe Bande steckt und warnt vor dieser neuen Form des Trickdiebstahls. Auch in Nürnberg warnte die Polizei im Oktober vor einer neuen Masche: Die Täter beschmutzen zunächst unbemerkt die Kleidung ihrer Opfer. Dann sprechen sie die Geschädigten auf die Flecken an, um sie abzulenken.
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