Trinkwasser läuft aus einem Wasserhahn (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Felix Kästle
Audiobeitrag

Im Würzburger Trinkwasser wurden Bakterien entdeckt. Das Wasser kann getrunken werden, aber bei sonstiger Nutzung ist Vorsicht geboten.

Audiobeitrag
>

Bakterien im Würzburger Trinkwasser: WVV rät zu Vorsicht

Bakterien im Würzburger Trinkwasser: WVV rät zu Vorsicht

Im Würzburger Trinkwasser wurden Bakterien entdeckt. Das Wasser, das nun gechlort wird, stellt für gesunde Menschen kein Risiko dar. Bestimmte Patientengruppen sind aber angehalten, das Wasser abzukochen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Im Trinkwasser-Hochbehälter Galgenberg wurden am Montag sogenannte Pseudomonas aeruginosa festgestellt. Das sind Bakterien, die weltweit zu den häufigsten Ursachen von Lungenentzündungen bei Beatmung sowie Wund- und Harnwegsinfektionen gehören. Diese Bakterien können auch Blutvergiftungen auslösen.

Gefährlich für Risikogruppen

Der Hochbehälter im Stadtteil Frauenland versorgt große Teile des Würzburger Stadtgebietes und auch die Gemeinde Gerbrunn. Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) rät in diesem Bereich bestimmten Patientengruppen, ihr Trinkwasser abzukochen. Betroffen seien unter anderem Patienten mit Mukoviszidose, Menschen mit offenen Wunden, Harnwegkathetern oder einer Magensonde sowie Säuglinge.

Pseudomonaden stellen laut WVV für die gesunde Bevölkerung in der Regel kein Risiko dar. Für die genannten Patientengruppen könne aber ein Risiko bestehen, das aber durch Beachtung von Regeln beherrscht werden kann.

Gesundheitsamt ordnet Desinfizierung mit Chlor an

Vorsicht sei auch für Kontaktlinsenträger und Patienten, die Inhalationsgeräte mit Trinkwasser reinigen, stark abwehrgeschwächte Personen sowie Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, geboten.

Am Dienstagabend gab das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Würzburg bekannt, dass es die die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) aufgefordert habe, das Trinkwasser unverzüglich mit Chlor zu desinfizieren. Demnach wurden weiterhin Pseudomonas-aeruginosa-Bakterien im Trinkwasser nachgewiesen. Die Ursachsenforschung läuft parallel weiter.

Vorsicht im Umgang mit dem Wasser

Die Übertragung kann durch Kontakt von Wasser mit Wunden, vorgeschädigter Haut oder der Eintrittsstellen von Kathetern erfolgen. Möglich aber auch über verunreinigte Inhalationsgeräte, aus denen Medikamente bzw. Flüssigkeiten inhaliert werden, über das Reinigen von Kontaktlinsen und im Ausnahmefall über Verbleiben von kontaminiertem Wasser nach dem Duschen/Baden im äußeren Gehörgang, so die WVV.

Nicht übertragen werden die Bakterien durch Trinken des Wassers, die Anwendung von Wasser auf intakter Haut, Händewaschen oder Wäschewaschen.

Nur abgekochtes Wasser verwenden

Deshalb empfiehlt die WVV den betroffenen Personengruppen nur zuvor abgekochtes Wasser oder Wasser vergleichbarer Qualität zu verwenden. Ohren sollten nach dem Duschen/Baden mit Wasser gut abgetrocknet werden. Säuglingsnahrung sollte mit zuvor abgekochtem oder abgepacktem Wasser zubereitet werden.

Laut WVV läuft aktuell ein umfassendes Untersuchungsprogramm mit täglichen Kontrollen im gesamten Stadtgebiet, um die Ursache des bakteriologischen Befundes herauszufinden. Die Untersuchungen und die Auswertung werden noch mehrere Tage in Anspruch nehmen, so die WVV.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!