Luftbild des Max-Morlock-Stadions in Nürnberg.
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Das Max-Morlock-Stadion ist von Bäumen umgeben. Der Bund Naturschutz befürchtet, dass für den Stadion-Umbau viele gefällt werden müssen.

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Umbau Max-Morlock-Stadion: Müssen 500 Eichen weichen?

Umbau Max-Morlock-Stadion: Müssen 500 Eichen weichen?

Der Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg soll eine neue Spielstätte bekommen. Auch das Umfeld des Max-Morlock-Stadions soll sich ändern. Gehen diese Veränderungen auf Kosten der Natur? Der Bund Naturschutz befürchtet massive Baumfällungen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Für 200 Millionen Euro soll das Max-Morlock-Stadion zu einer modernen Fußball-Arena ohne Tartanbahn werden – so hat es der Nürnberger Stadtrat im Juli 2023 beschlossen. Auch andere Sportlerinnen und Sportler sollen neue Anlagen bekommen. Rund um das Stadion ist viel Platz – allerdings auch viel schützenswerte Natur, unter anderem ein altes Eichenwäldchen. Und um das sorgt sich der Bund Naturschutz.

  • Zum Artikel: Nürnberger Stadtrat bringt Stadion-Umbau auf den Weg

Leichtathletik soll aus Stadion ausziehen

Anfang April stellten die Stadt Nürnberg, der 1. FC Nürnberg und das Planungsbüro Albert Speer und Partner mögliche Ausbauvarianten vor. Nicht nur das Stadion selbst, sondern auch die nähere Umgebung soll umgestaltet werden. Beispielsweise soll die Leichtathletik in Zukunft aus dem Stadion ausgelagert werden. Als Ersatz soll eine neue kleine Arena (nicht zu verwechseln mit der Arena für die Eishockeymannschaft) nur wenige 100 Meter vom Stadion gebaut werden. Auch die Frauenmannschaft des 1. FC Nürnberg könnte darin spielen.

Eine mögliche Variante sieht vor, diese auf einer Fläche zu bauen, wo bisher ein Trainingsfußballplatz existiert. Der ist von einem Eichenwald umgeben. Der Bund Naturschutz in Nürnberg fürchtet, dass unter anderem dafür bis zu 500 Bäume gefällt werden müssten.

Bund Naturschutz: Bis zu 500 alte Bäume bedroht

Klaus-Peter Murawski ist der 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Nürnberg. In der aktuellen Machbarkeitsstudie sind ihm widersprüchliche Angaben zum Naturschutz aufgefallen. Deshalb habe sich der BN die Pläne genauer angeschaut und festgestellt, dass zum Teil bis zu 150 Jahre alte Eichen von den Umbauplänen bedroht sind. Mit einer Drohne wurde das Gebiet abgeflogen. Der Bund Naturschutz schätzt, dass bis zu 500 alte Bäume bedroht sein könnten.

Einmaliger Wald in Nürnberg

Nicht nur Bäume, sondern auch verschiedene Specht- und Fledermausarten nutzten den Eichenwald als Lebensraum, so Murawski. Eine besonders geschützte Fledermausart, der Abendsegler, lebt zum Beispiel hier – ein in dieser Form einmaliger Wald in Nürnberg. Um all diese Tiere sorgt sich der Bund Naturschutz. Vor rund einer Woche hat es deshalb auch ein Treffen mit Vertretern der Stadtratsfraktion von CSU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD gegeben, um die Parteien für das Thema zu sensibilisieren, erzählt der BN-Vorsitzende. Die Rückmeldungen der Stadträte seien positiv gewesen. Prominenter Unterstützer sei auch Günther Koch, der selbst BN-Mitglied sei und dem der Erhalt der Eichen wichtig sei, so Murawski. Der Wald wurde vor über 100 Jahren als Volkspark angelegt.

Stadt: "Wir nehmen Bedenken ernst"

Für die Flächen rund um das Stadion herum ist die Sportreferentin der Stadt Nürnberg, Cornelia Trinkl (CSU), zuständig. "Selbstverständlich nehmen wir alle Bedenken ernst", sagt sie zu den Befürchtungen des Bund Naturschutz. Nach Trinkls Worten kümmern sich verschiedene Arbeitsgruppen um die unterschiedlichen Themen rund um das Projekt Stadion-Neubau. Zunächst sei der Bedarf ermittelt worden. Dafür sei zum Beispiel mit den Sportvereinen in der Stadt gesprochen worden – denn neben dem 1. FC Nürnberg wollen auch andere Vereine die Flächen rund ums Stadion nutzen.

Noch ist nichts entschieden

Was ist nötig, was ist möglich? Darüber werde noch diskutiert, und noch sei nichts in Stein gemeißelt, betont die Sportreferentin, die auch für die Schulen in Nürnberg zuständig ist. "Es ist noch nichts entschieden", so Trinkl. Bei den aktuellen Planungen für einen Sportcampus werde eng mit den verschiedenen Behörden, auch dem Umweltamt, zusammengearbeitet. Klar sei, dass es einen Standort für die Leichtathletik, für den Frauenfußball und auch für Rugby brauche. In Studien werde in den kommenden Monaten ermittelt, wo es dafür geeignete Flächen gibt.

Sportreferentin will Interessen ausbalancieren

Cornelia Trinkl weiß, dass das Thema Naturschutz auch der Bevölkerung wichtig ist. Deshalb wollen sie und ihre Kollegen die Planungen für den Umbau des Stadions und des Areals drumherum offen gestalten. "Uns ist wichtig, möglichst transparent zu handeln und möglichst alle mitzunehmen", so Trinkl. Der Bund Naturschutz habe seine berechtigte Meinung, als Stadt Nürnberg gehe es aber darum, die verschiedenen Interessen auszubalancieren. Am Ende müsse eine Lösung gefunden werden, mit der alle zufrieden sind – auch der Bund Naturschutz.

Dass keine Bäume gefällt werden müssen, will Cornelia Trinkl nicht versprechen. Der Stadtrat wird am 19. Juni darüber entscheiden, wie die weiteren Schritte sind. Auch Gutachten soll es geben.

BN macht eigenen Vorschlag

Der Bund Naturschutz in Nürnberg schlägt vor, das geplante Leichtathletik- und Frauenstadion zwischen der bestehenden Arena und dem Dutzendteich zu bauen. Hier müssten deutlich weniger Bäume gefällt werden, so Klaus-Peter Murawski. Der BN habe nichts gegen Sport oder Fußball, das ist dem Vorsitzenden wichtig zu betonen – aber der Schutz der besonderen Natur müsse bei den laufenden Planungen berücksichtigt werden.

Wann mit den Bauarbeiten begonnen wird, ist noch nicht klar. Die Stadt peilt den Zeitraum zwischen 2028 bis 2030 an. Mit konkreteren Plänen rechnet Cornelia Trinkl im Herbst dieses Jahres.

Das Max-Morlock-Stadion umgeben von Bäumen.
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Das Max-Morlock-Stadion soll mitsamt Umfeld umgestaltet werden. Der Bund Naturschutz fürchtet, dass dafür 500 alte Eichen gefällt werden müssen.

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