Eva Brockmann bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin, mit Krone auf dem Kopf und einem Blumenstrauß in der Hand.
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Ein Jahr lang war die Unterfränkin Eva Brockmann Deutsche Weinkönigin. Nun hat sie ihre Krone weitergegeben.

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Unterfränkin Eva Brockmann – ein Jahr als Deutsche Weinkönigin

Unterfränkin Eva Brockmann – ein Jahr als Deutsche Weinkönigin

Als Deutsche Weinkönigin war sie die Vertreterin von 15.000 deutschen Winzerinnen und Winzern: die Unterfränkin Eva Brockmann. Ihre Krone hat sie jetzt weitergegeben. Welche Erfahrungen sie machte und wie es jetzt für sie weitergeht.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Weinfeste in Unterfranken, Termine mit Politikern, eine Reise nach Asien: In ihrem Jahr als Deutsche Weinkönigin hatte Eva Brockmann einen vollen Terminkalender. Hunderte Termine absolvierte die 25-Jährige – immer ihr goldenes Krönchen mit den Weinranken auf dem Kopf und ein Lächeln im Gesicht.

Amtszeit als Deutsche Weinkönigin zu Ende

Vor einer Woche hat Eva Brockmann die Krone nun an ihre Nachfolgerin Charlotte Weihl aus der Pfalz weitergegeben. Mit der Wahl der 76. Deutschen Weinkönigin ist die Amtszeit der Unterfränkin zu Ende gegangen. "Am Anfang hat es sich irgendwie leer angefühlt, keine Krone mehr auf dem Kopf zu haben – und nicht mehr in den Kalender schauen zu müssen: Wie geht die Woche weiter. Aber meine Familie und mein Freundeskreis haben mich gut aufgefangen", beschreibt Brockmann.

Weinkönigin als Vertreterin des deutschen Weins

Vor ihrer Wahl zur Deutschen Weinkönigin war Eva Brockmann bereits Fränkische Weinkönigin, also die Repräsentantin ihrer fränkischen Heimat. Die Aufgaben waren nicht ganz neu für sie, aber doch "eine Schippe größer", sagte sie zu BR24. Auf der ganzen Welt vertrat sie die 15.000 Winzerinnen und Winzer aus den 13 deutschen Anbaugebieten – und damit auch den deutschen Wein.

Highlights: Reise nach Asien und Begegnungen mit Menschen

Was der jungen Frau auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, das sind ihre Reisen ins Ausland. Sie war beispielsweise in Paris und Danzig. "Für zwei Wochen war ich auch in Asien, in Japan und China. Das war großartig. Was das Amt ausmacht, das sind aber die vielen Begegnungen mit Menschen – mit Winzerinnen und Winzern, mit Menschen, die für den Weinbau brennen. Für diesen Austausch habe ich das Amt angetreten", schwärmt Brockmann.

Brockmann: Team-Geist zwischen deutschen Anbaugebieten gestärkt

Eines ihrer Ziele war es, die 13 Anbaugebiete näher zusammenzubringen. Zusammen mit den beiden Deutschen Weinprinzessinnen hat sie deshalb alle Regionen besucht. "Wir haben uns angehört, was die Weingüter und Verbände beschäftigt – und die Themen mitgenommen. Den Menschen tut es gut, zu sehen, dass sie nicht alleine sind. Ich glaube, wir konnten etwas für den Team-Geist tun", so Brockmann.

Herausforderung der Weinbranche: Konsum geht zurück

Eine Herausforderung für die ganze Weinbranche in Deutschland ist, dass die Menschen immer weniger Wein trinken. "Den sinkenden Weinkonsum beobachten wir seit ein paar Jahren. Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurde pro Kopf eine Flasche Wein weniger im Jahr getrunken", sagt Brockmann. Die Menschen trinken im Allgemeinen weniger Alkohol und interessieren sich auch für alkoholfreien beziehungsweise entalkoholisierten Wein. "Darauf stürzen sich jetzt auch die Betriebe, aber die Technik muss sich noch entwickeln", so Brockmann. Das Feedback von Kundinnen und Kunden sei aber gut.

Weinhoheit kann auch männlich sein

Braucht es für das Amt der Deutschen Weinhoheit eine junge hübsche Frau? Eva Brockmann sagt klar: nein. Der Job sei etwas für alle Geschlechter, sagt die 25-Jährige. "Grundsätzlich geht es ja darum, für das Produkt Wein zu stehen und eine Leidenschaft dafür mitzubringen. Das können alle Menschen." In Rheinhessen gebe es beispielsweise schon einen Weinkönig. Der Fränkische Weinbauverband habe das Amt auch schon für alle Geschlechter ausgeschrieben, also männlich/weiblich/divers. Bislang hätten sich aber nur Frauen beworben.

Brockmann bleibt der Branche treu

Nach ihrer zweieinhalbjährigen Amtszeit als Fränkische und Deutsche Weinkönigin wird Brockmann der Branche treu bleiben. "Ich gehe weg von Weinberg und Weinkeller, mehr in Richtung Vermarktung", erklärt die Unterfränkin. Sie wird als Eventmanagerin und Assistenz der Geschäftsleitung bei der Winzer-Genossenschaft in Sommerach im Landkreis Kitzingen tätig sein.

Brockmann ist studierte Winzerin

Brockmann ist in Haibach im Landkreis Aschaffenburg aufgewachsen. Sie ist ausgebildete Winzerin und hat einen Bachelor of Science in den Studienbereichen Weinbau und Oenologie. Als sie zur Deutschen Weinkönigin gewählt wurde, war sie die erste Fränkin in diesem Amt seit 15 Jahren.

Hintergrund: Wahl der Deutschen Weinkönigin

Die Deutsche Weinkönigin ist für ein Jahr gewählt und repräsentiert den deutschen Wein auf der ganzen Welt. Die Wahl findet in der Regel in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz statt. Um das Amt können sich die Weinköniginnen aus den 13 deutschen Anbaugebieten für Qualitätswein bewerben. Nachfolgerin von Eva Brockmann ist Charlotte Weihl aus der Pfalz. Sie ist die 76. Deutsche Weinkönigin und wurde am 27. September 2024 für die Amtszeit 2024/25 gewählt. Die amtierende Fränkische Weinkönigin, Lisa Lehritter aus Frickenhausen im Landkreis Würzburg, war im Vorentscheid ausgeschieden.

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