Plakat mit Einladung zum Diskussionsabend der Bürgerinitiative.
Bildrechte: BR / Laila Heyne
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Ab 19.00 Uhr findet in der Stadt Töging am Inn im Springerwirt ein für alle offener Diskussionsabend der Bürgerinitiative statt.

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Unterschriften gegen Wasser-Abfüllanlage übergeben

Unterschriften gegen Wasser-Abfüllanlage übergeben

Das Unternehmen InnFood aus Polling im Landkreis Mühldorf, das Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder sowie Biolebensmittel produziert, will künftig auch Wasser verkaufen – sogenanntes Tiefengrundwasser. Eine Bürgerinitiative stemmt sich dagegen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser hat am Nachmittag ihre gesammelten Unterschriften gegen die geplante Wasserabfüllung des Unternehmens InnFood am Standort Weiding übergeben. Der Hintergrund ist, dass das Unternehmen InnFood, das Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder sowie Biolebensmittel für Erwachsene produziert, künftig auch Wasser an regionale Einzelhändler verkaufen will. Es handelt sich dabei um sogenanntes Tiefengrundwasser.

Mehr als 3.100 Unterschriften

Für die Petition "Keine kommerzielle Vermarktung von Tiefenwasser in Weiding" haben mittlerweile mehr als 3.100 Menschen online und auf Papier unterschrieben, sagt Frank Bremauer von der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser, kurz: BINT, die weiterhin Unterschriften sammelt. Die Gegner wollen so verhindern, dass das Unternehmen InnFood auf seinem Werksgelände in Weiding, das zur Gemeinde Polling gehört, Tiefengrundwasser in Flaschen abfüllt und verkauft.

Bürgermeister von Töging hat Einwände

Ein Argument der Gegner ist, dass der örtliche Wasserversorger in der Gemeinde Polling im Landkreis Mühldorf schon jetzt Tiefengrundwasser beimischt, um die Grenzwerte beim Trinkwasser einzuhalten. Zu hohe Nitratwerte im oberflächlicheren Grundwasser seien der Grund für dieses Prozedere. Auch der Bürgermeister der Stadt Töging am Inn, im Nachbarlandkreis Altötting, hat Einwände gegen die kommerzielle Abfüllung des Wassers. Sein Argument ist, dass der nahegelegene Ort Töging später vielleicht auch auf genau dieses Tiefengrundwasser für die eigene Trinkwasserversorgung zugreifen muss. Ob dem so sein wird, wird derzeit noch untersucht.

InnFood: Wasservorrat regeneriert sich

InnFood selbst hat keine Bedenken für die geplante Wasserabfüllung: "Wir sind der Überzeugung, dass wir ein für die Region positives Projekt umsetzen, das die Wasservorräte in keiner Weise gefährdet", so das Unternehmen auf BR-Nachfrage. Man habe außerdem selbst allerhöchstes Interesse daran, dass der Wasservorrat nicht reduziert werde, sondern sich stets regeneriere. Außerdem wirbt InnFood damit, dass bei Projektstart 50 neue Arbeitsplätze entstehen sollen.

Diskussion in Töging

Den Gegnern genügt das nicht, deshalb hatten sie am späten Nachmittag ihre Petition symbolisch vor dem Mühldorfer Landratsamt (zuständige Genehmigungsbehörde) an den Landtag übergeben. Entgegengenommen hat sie die niederbayerische Grünen-Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz im Landtag.

Polling ist nicht die einzige Gemeinde in Bayern, in der es solche Auseinandersetzungen gibt. Auch die Firma Altmühltaler etwa will im Raum Treuchtlingen in Mittelfranken neue Wasservorkommen erschließen und wirbt bei Bürgerinnen und Bürgern um Verständnis.

Am Abend war in Töging am Inn im Springerwirt ein für alle offener Diskussionsabend der Bürgerinitiative angesetzt, zu dem zahlreiche Kommunalpolitiker eingeladen worden waren. Die Firma InnFood hatte abgesagt. Für ein Gespräch zwischen BINT und InnFood läuft derzeit die Terminfindung.

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