Hagel, Regen, Sturm - die Gewitter der letzten Tage wüteten im Landkreis Passau besonders schlimm. Laut Hans Koller vom Bauernverband in Passau sind hier knapp 10.000 Hektar Ackerland zerstört worden: "Das hat apokalyptische Ausmaße. Den Betroffenen wird jetzt erst klar, was da passiert ist." Die Gemeinden Neuburg am Inn, Fürstenzell, Ruhstorf und Bad Griesbach seien das Epizentrum der heftigen Unwetter gewesen.
"Ernte fällt dieses Jahr aus"
Erwischt hat es auch Ursula und Englbert Dachsberger in Schmidham in der Gemeinde Ruhstorf. "Wir haben zwei Betriebe mit knapp 100 Hektar Mais, Weizen und Gerste. Das ist alles weg. Die Ernte fällt dieses Jahr aus. Anderen Landwirten geht es ähnlich", sagt Englbert Dachsberger. Größtes Problem sei momentan die Versorgung der Tiere. Ursula Dachsberger: "Unsere Schweine brauchen jetzt etwas zu fressen." Ihr Ehemann befürchtet einen Anstieg der Futterpreise.
Der Bauernverband hat eine Futtermittelbörse eingerichtet. Obmann Hans Koller zählt auf die Solidarität der Landwirte: "Ich appelliere an nicht betroffene Bauern, dass sie Futtermittel zur Verfügung stellen."
Angst vor dem nächsten Gewitter im Landkreis Passau
Aufgeben wollen die Dachsbergers nicht, obwohl sie das Ausmaß der Schäden auf ihrem Hof noch gar nicht abschätzen können. "Wir sind Landwirte aus Leidenschaft", sagen die beiden. Die Angst vor weiteren Unwettern sei allerdings groß. Jede dunkle Wolke am Himmel bereitet Ursula Sorgen: "Es ist zermürbend. Besonders weil das Hausdach noch gar nicht repariert ist."
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