Blick auf den Frankenschnellweg in Nürnberg.
Bildrechte: picture alliance / dpa | Daniel Karmann
Audiobeitrag

Blick auf den Frankenschnellweg in Nürnberg.

Audiobeitrag
>

VCD klagt weiter gegen Ausbau des Frankenschnellwegs

VCD klagt weiter gegen Ausbau des Frankenschnellwegs

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat vor dem Verwaltungsgericht Ansbach gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg geklagt und war damit gescheitert. Nun will der VCD in Berufung gehen und vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ziehen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr am .

Der Verkehrsclub Deutschland will die juristische Auseinandersetzung um den Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg fortsetzen. Der Club kündigte an, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Ansbach in Berufung zu gehen. Im Herbst des vergangenen Jahres war der Club, der sich für eine klimaverträgliche Verkehrswende einsetzt, dort mit seiner Klage gescheitert. "Wir sind es der nächsten Generation schuldig, diesen irrsinnigen Ausbau des Frankenschnellweges mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern"; sagte der Vorsitzende des VCD-Regionalverbands, Christoph Wallnöfer, bei der Hauptversammlung in Nürnberg.

  • Zum Artikel: Frankenschnellweg-Ausbau: Leidet das Klima?

Kritik: Klimaschutz im Urteil zu wenig beachtet

Der Club zweifelt die Verkehrsprognose an, die als Begründung für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs herangezogen wurde. Außerdem habe der Klimaschutz im Urteil des Verwaltungsgerichts Ansbach nicht die notwendige Beachtung gefunden. Der VCD setzt darauf, dass der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, bei dem die Berufung verhandelt wird, die dort bereits vorliegenden Verfahren gegen den geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs zusammenziehen wird. Der regionale VCD-Chef Wallnöfer zeigte sich bei der Hauptversammlung zuversichtlich, dass der Antrag auf Berufung erfolgreich sein werde.

VCD: Mit Ausbau wird Verkehr angelockt

Insgesamt rechnet der VCD damit, dass der Verkehr in Zukunft insgesamt abnimmt, weil mehr Menschen im Homeoffice arbeiten und die junge Generation weniger Auto fährt. Der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs sei deswegen unnötig. Wenn er trotzdem ausgebaut werde, dann locke allein dieser Ausbau mehr Autos an, die dann mitten durch die Stadt fahren. Und eben diese beiden Komponenten seien in den Verkehrsgutachten nicht zur Genüge beachtet worden, kritisiert der Gutachter der Klägerseite. Grundsätzlich bezeichnet der Kläger das Projekt als "aus der Zeit gefallen" und als "Millionengrab". Die aktuell geplanten 687 Millionen Euro seien nicht einzuhalten, sagt Christoph Wallnöfer vom VCD. Das Geld solle lieber in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt werden.

Stadt Nürnberg will Anwohner entlasten

Die Stadt Nürnberg hofft hingegen auf grünes Licht für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs. Man wolle die Anwohnerinnnen und Anwohner vor Lärm und Luftverschmutzung mit der geplanten Tunnellösung schützen. Man dürfe außerdem nicht so tun, als brauche man künftig kein Auto mehr, meint Nürnbergs dritter Bürgermeister Christian Vogel (SPD).

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!