Im Landkreis Rosenheim ist eine 23-jährige Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Sie hatte in der Nacht zum Montag im Club "Eiskeller" in ihrem Wohnort Aschau im Chiemgau gefeiert. Am Montagnachmittag fand ein Passant ihre Leiche in der Prien, etwa zehn Kilometer flussabwärts von Aschau in der Gemeinde Prien am Chiemsee. Seitdem ermittelt die Polizei in alle Richtungen - und setzt auf die Hilfe der Clubbesucher, die ebenfalls Sonntag auf Montag im Aschauer Club "Eiskeller" gefeiert haben.
Polizei bittet Club-Besucher und -Besucherinnen um Mithilfe
Bislang seien rund 30 Anrufe beim Hinweistelefon der Kriminalpolizei eingegangen. Die Hinweise würden nun nach und nach abgearbeitet, so ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd hat inzwischen ein Medien-Upload-Portal freigeschaltet. Alle, die in der besagten Nacht vor Ort waren und in dem Club Fotos gemacht haben, werden gebeten, diese auf diesem Portal hochzuladen und damit der Polizei zur Verfügung zu stellen.
Obduktion: Das Opfer starb durch äußere Gewalt
Gerichtsmediziner in München hatten am Dienstag bei der Obduktion eindeutige Spuren festgestellt, die darauf hinweisen, dass die Frau durch äußere Gewalteinwirkung ums Leben kam. Nähere Informationen zu der Art der tödlichen Verletzung hat die Polizei mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht veröffentlicht.
Zur Aufklärung des Gewaltverbrechens wurde bei der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die Sonderkommission "Club" mit 40 Beamtinnen und Beamten eingerichtet.
Stellungnahme des Bürgermeisters von Aschau
Der Erste Bürgermeister von Aschau, Simon Frank, erklärte inzwischen, bei dem Verbrechen habe es ihm "absolut den Boden unter den Füßen weggezogen". Es herrschten Trauer, Wut und Fassungslosigkeit. "Wir sind ein Dorf - man kennt sich", meinte er, und weiter: "Unsere Gedanken sind bei der Familie." Er habe eine Kerze entzündet und die Gemeindefahne auf Halbmast setzen lassen als Zeichen der Verbundenheit mit der Familie. Er hoffe darauf, dass der Vorgang "vollumfänglich" aufgeklärt werde.
Weitere Suche auch in der Prien
Am Montag und Dienstag suchten Einsatzkräfte am Fundort der Leiche und am Wohnort der 23-Jährigen den Fluss nach Spuren und Beweismitteln ab, mit Unterstützung von Hunden und einer Einsatzhundertschaft.
Eine große angelegte Suchaktion soll es am Mittwoch nach Polizeiangaben nicht mehr geben. Allerdings ist in den nächsten Tagen der Einsatz von Tauchern geplant, die in der Prien nach Spuren suchen sollen. Das 23-jährige Opfer hatte den Club am Montagmorgen gegen 2.30 Uhr verlassen, scheinbar alleine. Am Montagnachmittag entdeckte sie ein Passant leblos in der Prien.
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