Nirgendwo in Deutschland ist das Netz an Bahnen und Bussen aus Sicht der "Allianz pro Schiene" dünner als in Niederbayern und der Oberpfalz. Wie aus einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Ranking des Vereins hervorgeht, sind unter den bundesweit fünf am schlechtesten mit Öffentlichem Nahverkehr ausgestatteten Landkreisen vier aus Niederbayern und der Oberpfalz. Schlusslicht ist der Landkreis Dingolfing-Landau, gefolgt von Straubing-Bogen, Cham und Rottal-Inn.
Wie weit bis zur nächsten Haltestelle?
Nirgends sei der Nahverkehr so weit weg von den Menschen wie in Ostbayern, bilanzierte "Allianz pro Schiene"-Chef Dirk Flege. Der Verein beruft sich mit seiner Auswertung auf Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Dieses berechnete den Angaben nach den Anteil der Bevölkerung, der in 600 Metern Luftlinie bis zu einer Bushaltestelle oder 1.200 Metern zu einem Bahnhof lebt. Herangezogen wurden Stationen, die werktags mindestens zehn Fahrten pro Richtung anbieten.
Schlusslicht Dingolfing-Landau
Der Erhebung nach haben im Landkreis Dingolfing-Landau nur 29,1 Prozent der Menschen entsprechenden Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr. In Straubing-Bogen sind es 38,9 Prozent, Cham 44,6 Prozent und Rottal-Inn 48,4 Prozent. Ebenfalls unter den letzten zehn: Landshut mit 51,3 Prozent. Die dichteste Versorgung mit Öffentlichem Nahverkehr unter den Landkreisen in Deutschland hat demnach der Main-Taunus-Kreis in Hessen mit 99,5 Prozent. Auf Platz zwei folgt - als einziger bayerischer Landkreis unter den Top Ten - Fürstenfeldbruck mit 99,4 Prozent.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von mehr als 180 Verkehrs- und Umweltverbänden sowie privaten Eisenbahnunternehmen.
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