Karte vom Verkehrsnetz des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN)
Bildrechte: picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Die Preise im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) steigen im kommenden Jahr um durchschnittlich 7,7 Prozent

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VGN-Bilanz: Mehr Fahrgäste und demnächst werden Tickets teurer

Der öffentliche Nahverkehr im Großraum Nürnberg hat das Corona-Tief überwunden. 2022 stieg die Zahl der Fahrgäste um fast 42 Prozent. Und es gab auch ein Einnahme-Plus. Dennoch steigen im kommenden Jahr die Ticketpreise.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) legt eine positive Jahresbilanz vor. Er hat im vergangenen Jahr rund 1,7 Prozent mehr Fahrgeld eingenommen. Im Vergleich zum Jahr 2021 steigen diese Einkünfte auf 252,8 Millionen Euro. Das sei das beste Verkaufsergebnis seit 2019, teilt der VGN mit.

Und auch bei den Fahrgastzahlen gibt es ein deutliches Plus von mehr als 41 Prozent. Im Jahr 2022 waren mit den Bussen und Bahnen im Verkehrsverbund fast 200 Millionen Menschen unterwegs. Wegen der Corona-Pandemie waren die Fahrgastzahlen im Nahverkehr im Jahr zuvor massiv eingebrochen. Allerdings liegen die Fahrgastzahlen 2022 weiterhin um rund acht Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau – Tendenz steigend.

Fahrpreiserhöhung: Energie- und Personalkosten als Preistreiber

Gleichzeitigt kündigt der VGN an, die Fahrpreise im kommenden Jahr um durchschnittlich 7,7 Prozent zu erhöhen. Grund dafür sind vor allem die erheblichen Mehrkosten für Energie, Kraftstoffe und Personal, begründet der Verbund. Auch die inflationsbedingte Steigerung bei weiteren Betriebskosten infolge des Ukraine-Krieges müssten berücksichtigt werden. Außerdem gehen die Einnahmen für die Verkehrsunternehmen noch aus einem anderen Grund zurück: Das günstige Deutschlandticket macht sich in der Bilanz negativ bemerkbar.

Ohne Hilfe von Land und Bund geht's nicht

Deshalb fordert VGN-Geschäftsführerin Anja Steidl, dass Bund und Länder weiterhin einen Ausgleich für die entfallenen Einnahmen durch das Deutschlandticket bezahlen. "Es wäre fatal, wenn nun auf der einen Seite mit dem Deutschlandticket eine günstige Fahrkarte zur Verfügung steht und auf der anderen Seite die Verkehrsunternehmen gezwungen wären, aus Kostengründen das Angebot zu reduzieren", sagt Steidl. Ziel müsse es sein, das Verkehrsangebot, die Infrastruktur und die Fahrzeugkapazitäten stetig weiter auszubauen.

Für VGN-Kunden gibt es Spar-Alternativen

Trotz der Fahrpreis-Erhöhung gibt es für Kundinnen und Kunden noch immer Möglichkeiten, günstig im VGN zu fahren: Sie können auch weiterhin das Deutschlandticket zum Beispiel nutzen, auch wenn noch nicht klar ist, ob es weiterhin 49 Euro im Monat kosten wird. Es gilt bundesweit im Nahverkehr.

Auch das 365-Euro-Ticket VGN für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende behält seinen namensgebenden Preis, so der VGN. Sparen könnten Auszubildende und Studierende zudem mit dem ermäßigten Deutschlandticket für monatlich 29 Euro, das der Freistaat zum 1. September 2023 einführen will.

Fahrkartensortiment soll erhalten bleiben

Der VGN will trotzdem sein bisheriges Fahrkartensortiment vorerst unverändert erhalten. Insbesondere die Fahrkarten, die eine Mitnahmemöglichkeit oder Übertragbarkeit bieten wie etwa die MobiCard, könnten sich im Vergleich mit dem Deutschlandticket noch rechnen, erläutert der Verbund. Und wer nur gelegentlich mit Bus und Bahn unterwegs sei, der könne sich weiterhin Streifenkarten kaufen. Sie sind billiger als Einzelfahrscheine. Auch mit dem Handyticket gibt es den Rabatt für Streifenkarten. Für Gelegenheitsfahrer bietet der VGN zudem den eTarif egon als günstige Alternative an.

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