Winter in den Alpen, wie hier an der Brecherspitze oberhalb vom Schliersee.
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Viel Neuschnee in den Alpen, steigende Lawinengefahr

Viel Neuschnee in den Alpen, steigende Lawinengefahr

Weiße Weihnachten, zumindest in den Bergen: In den Alpen erwarten Meteorologen vor den Feiertagen ergiebige Schneefälle. Skitourengeher und Schneeschuhwanderer dürfen sich freuen, allerdings steigt mit Neuschnee und Wind auch die Lawinengefahr.

Über dieses Thema berichtet: Für Bergsteiger am .

Während Alpinskifahren wegen des Kunstschnees gut möglich ist, sieht die Schneelage für Skitouren bislang eher dürftig aus. Hüttenwirt Siggi Gaug betreibt die Pleisenhütte im Karwendelgebirge auf 1.757 Meter oberhalb von Scharnitz. Seit November hat er am Wochenende geöffnet, doch mit Tourenski zur Pleisenhütte aufzusteigen, lohnt sich noch nicht. "Der Weg zur Hütte ist ganz leicht mit Schnee überzogen, von der Hütte zum Gipfel der Pleisenspitze kann man derzeit problemlos zu Fuß hochgehen", sagt er.

Prognose: Anhaltende Schneefälle in den Bergen bis Heiligabend

Etwas besser sieht es auf der Oberlandhütte in den Kitzbüheler Alpen in Tirol aus. Die Hütte liegt auf 1.014 Metern und hat schon etwas mehr Schnee abbekommen. Es sind zwar noch keine Top-Verhältnisse, aber man kann immerhin direkt von der Hütte aus mit Skiern und Schneeschuhen starten, sagt Hüttenwirt Goran Čelam: "Schneewanderer und Skitourengeher waren schon bei mir. Die Schwarzkogel oder auch die Tanzkogel sind schon gelaufen worden. In den letzten Tagen hat der Schnee etwas nachgelassen, aber wir hoffen auf Neuschnee."

Laut Wetterbericht soll der Schnee kommen. Und zwar mit einem richtigen Powderalarm, sagt Michael Pröttel, der für den Deutschen Alpenverein den wöchentlichen Bergbericht mit aktuellen Tourenempfehlungen für Winterwanderungen, Ski- und Schneeschuhtouren herausgibt. "Die meteorologischen Dienste sind sich einig: Ab Sonntag kommt richtig viel Schnee. Die genauen Schneehöhen kann man noch nicht sagen. Aber ich bin mir relativ sicher, dass der Schneefall am Alpenrand bis Heiligabend anhält."

In Bayerns Bergen bekommt aus heutiger Sicht wohl das Allgäu am meisten Schnee ab. In Österreich sind die Berge zwar höher, trotzdem liegt dort bislang zu wenig Schnee für die Jahreszeit. Für Skitouren musste man bis jetzt möglichst hohe Ausgangspunkte suchen.

Turbulentes Wetter: An exponierten Lagen auch stürmischer Wind

Doch auch mit ergiebigem Neuschneefällen fehlt den meisten Regionen in den Ostalpen bislang eine gute Schneeunterlage. Deshalb ist im Gelände vor allem auf Steine zu achten. Mit dem vorausgesagten Wind gibt es Schneeverfrachtungen, und die Lawinenlage wird deutlich ansteigen.

Daneben sollte man als Tourengeher, aber auch als Wanderer die jetzt sehr kurzen Tage im Blick haben, sagt Alpinist und Geograf Michael Pröttel: "Wenn es bewölkt ist, kann es um 16 Uhr düster werden. Und das bringt uns zum nächsten Thema: In der Dämmerung sollte man am Berg nicht mehr unterwegs sein, um die Wildtiere nicht zu stören und zu gefährden."

Nordalpen im Vorteil, Lawinengefahr abseits der Pisten

Wie viel Schnee die einzelnen Gebirgsregionen vor den Feiertagen genau abbekommen, ist schwer abzuschätzen. "Die Schneevoraussage ist wirklich mit die Königsklasse bei der Meteorologie", sagt Pröttel. Immerhin sind sich die Meteorologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz derzeit einig: Es soll in den Nordalpen ergiebig schneien.

Wer die Weihnachtstage auf der Alpensüdseite verbringt, dürfte in Sachen Neuschnee klar im Nachteil sein: Südlich des Alpenhauptkamms sollen die Niederschlagsmengen deutlich abnehmen.

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