Ein Meer aus Kerzen und Blumen hatten die Würzburger als Ausdruck ihrer Anteilnahme vor das Würzburger Kaufhaus gelegt, in dem der Attentäter am 25. Juni 2021 drei Frauen mit einem Messer attackierte und tödlich verletzte. Mittlerweile läuft dort alles wieder seinen gewohnten Gang. Die Blumen und Kerzen sind längst weggeräumt.
Dennoch will die Stadt die schreckliche Tat nicht einfach aus dem Gedächtnis streichen, sondern für die Opfer des Messerangriffs einen zentralen Gedenkort schaffen. Seit Juli vergangenen Jahres ist er in Planung. Jetzt hat die Würzburger Stadtverwaltung vier mögliche Standorte ausgewählt und zur weiteren detaillierten Prüfung empfohlen.
Zentrale Lage, gut erreichbar
In die engere Auswahl sind gekommen: Der Felix-Freudenberger-Platz am Mainkai, eine Grünfläche oberhalb der Leonard-Frank-Promenade auf der gegenüberliegenden Mainseite, eine Wiesenfläche direkt unterhalb der Bastionsmauern in einem Mauer-Dreieck entlang der Leonard-Frank-Promenade, oder auf dem dicken Turm an der Leonard-Frank-Promenade, der zur Stadtmauerbefestigung gehört. Zentrale Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Standorts waren, dass der Gedenkort in der Innenstadt gelegen sein soll, er soll barrierefrei erreichbar sein, und in ruhiger Atmosphäre gelegen mit genug Platz für Gruppen und Gedenkveranstaltungen.
Entscheidung soll bis Ende Herbst fallen
Für die endgültige Entscheidung für einen der vier potentiellen Standorte soll jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet werden; zusammengesetzt aus 15 Mitgliedern. Neben Oberbürgermeister und Kulturreferent ist geplant, dass jede Fraktion je ein Mitglied benennt – CSU und Grüne jeweils zwei. Die Arbeitsgruppe soll bis zu den Haushaltsberatungen im November 2022 nicht nur den finalen Ort, sondern auch die Art und Weise der konkreten Umsetzung empfehlen: ist eine schlichte Gedenktafel geeignet oder soll ein Kunstwerk den Gedenkort prägen, für das ein Künstlerwettbewerb ausgerufen würde.
Gedenkort für alle Gewaltopfer
Der Gedenkort soll nicht ausschließlich für die Opfer des 25. Juni 2021 realisiert werden, sondern "für alle Opfer von Gewalt", wie es in der Beschlussvorlage heißt. Eine Empfehlung der Stadtverwaltung, die bereits im Oktober 2021 vom Stadtrat beschlossen wurde.
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