Blick vom Hagengebirge auf den Watzmann
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Blick vom Hagengebirge auf den Watzmann

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Wanderer in den Tod gestürzt – war er einer App gefolgt?

Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen ist im Nationalpark Berchtesgaden etwa 150 Meter in die Tiefe gestürzt und gestorben. Vermutlich war er einem Steig gefolgt, der auf Handykarten eingezeichnet ist, aber so nicht existiert.

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Ein 34-jähriger Bergwanderer ist am Wochenende in den Berchtesgadener Alpen tödlich verunglückt. Am Sonntag entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers östlich vom Königssee den leblosen Körper im felsigen Gelände.

Hüttenwirt informierte die Polizei

Der Urlauber aus Nordrhein-Westfalen hatte sich am Samstag auf der Gotzenalm eingemietet und startete noch am selben Tag zu einer Wanderung Richtung Hohes Laafeld. Als dem Wirt am Sonntag das unbenutzte Bett auffiel, informierte er die Polizei. Deren alpine Einsatzgruppe und die Bergwacht starteten umgehend eine Vermisstensuche. Vom Hubschrauber aus wurde der tödlich verunglückte Wanderer entdeckt, er war im Bereich der Roten Wände rund 150 Meter über felsiges Gelände abgestürzt. Dabei habe er tödliche Kopfverletzungen erlitten.

Steig ist bei "OpenStreetMap" eingezeichnet

Die Polizei schließt nicht aus, dass der Mann einem Pfad gefolgt war, der in einer App angezeigt wird, aber in Wirklichkeit gar nicht oder nicht mehr existiert. Tatsächlich ist ein solcher Pfad zum Beispiel in "OpenStreetMap" eingetragen. Das von einer Community erstellte Kartenmaterial wird von mehreren Apps ungeprüft übernommen.

Mehrere Fälle schlechter Internetrecherche

Immer wieder kommt es vor, dass sich Wanderer aufgrund von Angaben im Internet auf Touren begeben, denen sie nicht gewachsen sind. Vor rund einem Jahr etwa mussten 99 Schüler im Kleinwalsertal gerettet werden, weil die Route im Netz als "Feierabendrunde" bezeichnet wurde - allerdings explizit für erfahrene Wanderer.

Zu einem wesentlich dramatischeren Fall war es zuvor an der Maiwand bei Rosenheim gekommen. Drei Wanderer kamen auf einem Steig ums Leben, der in den Karten des Alpenvereins überhaupt nicht eingezeichnet ist. Auch sie waren einer App gefolgt.

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