Zwei Wanderer unterwegs in den Bergen
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Sehnsuchtsort Berg

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Warum Urlaub in den Bergen oft kein Schnäppchen ist

Warum Urlaub in den Bergen oft kein Schnäppchen ist

Statt ins Flugzeug in die Bergschuhe steigen: Das schont die Umwelt und spart Geld. Doch auch in den Bergen kann ein Urlaub schnell teuer werden. Deshalb sind auf Hütten viele nun offenbar "bewusster" unterwegs.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

Mit einer Johannisbeerschorle in der Hand sitzt die kleine Mila auf der Terrasse der Albert-Link-Hütte und stößt mit ihrem Papa an.

Die DAV-Hütte liegt rund eine Stunde südlich von München in den Schlierseer Bergen und ist auch für Familien mit Kindern leicht zu erreichen. Doch so ein Familienurlaub kann ganz schön ins Geld gehen. "Vielleicht mutet es so an, dass eine Berghütte, weil sie eine einfache Unterkunft ist, dann vermeintlich günstiger ist, aber in der Summe kommt da schon eine Stange Geld zusammen, wenn man ein paar Tage in den Bergen verbringt, also es ist kein Schnäppchenausflug", findet Papa Stefan Schröder.

15 bis 20 Prozent teurer als im Vorjahr

Als Alpenvereins-Mitglied zahlt Schröder für sich, seine Frau und seine kleine Tochter im Zweibettzimmer 62 Euro pro Nacht. Teuer wird es beim Essen und den Getränken, teurer als früher, finden auch andere Hütten-Gäste.

Uwe Gruber ist der Pächter der DAV-Hütte. Er sagt, im Vergleich zum Vorjahr müssen Gäste nun zwischen 15 und 20 Prozent mehr zahlen für Speisen und Getränke.

Nach der Corona-Pandemie seien die Preise für Energie und Rohstoffe stark gestiegen. Der Krieg in der Ukraine habe die Preise dann weiter steigen lassen. Und Anfang des Jahres kam noch die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz hinzu. Die allein habe zu einer Preissteigerung von zwölf Prozentpunkten geführt. Um die Gastronomie während der Corona-Pandemie zu entlasten, war der Steuerersatz für Speisen in der Gastronomie vorübergehend von 19 auf sieben Prozent gesenkt worden.

Gäste bestellen bewusster – Pächter muss weniger wegwerfen

Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Das Verbrauchsverhalten der Leute sei wieder viel bewusster geworden. "Es wird ein Brotzeitbrett geteilt und nicht der Rest weggeworfen. Es wird bei den Kindern gefragt ‚Bist du dir sicher, dass du noch einen Apfelstrudel magst?‘ Ich kann das an den Speiseresten festmachen. Ich weiß, wie viel Speiserest wir früher entsorgen mussten und wie viel wir jetzt entsorgen. Und die entsorgte Menge an Speiseresten ist unter der Hälfte wie bis 2019", sagt Pächter Gruber.

Komplizierte Bewirtschaftung von Berghütten

Die Sektion München des Deutschen Alpenvereins (DAV) betont, dass die gestiegene Inflation Hütten in vielfältiger Weise treffe. Die Pächter müssen nicht nur teurer einkaufen, sie müssen auch ihrem Personal mehr zahlen. Auch die Kosten für die Instandhaltung der Häuser sei gestiegen.

Außerdem sei es generell schwieriger, Hütten zu bewirtschaften als Gaststätten im Tal. Reparaturen sind komplizierter, die Müllentsorgung aufwendiger, manche Hütten können nur mit dem Heli beliefert werden. Das kostet viel Geld. "Natürlich ist dann auch ein Kaffee auf der Hütte viel teurer, wenn das Wasser erst durch eine Wasseraufbereitung laufen muss, bevor ich es überhaupt genießen kann", sagt Franz Theuerkorn vom DAV.

Die Preise für Übernachtungen im Bettenlager sind "moderat" gestiegen, sagt Theuerkorn: in den vergangenen zehn Jahren um drei Euro pro Nacht.

Wie lässt sich also sparen bei einem Ausflug in die Berge? Bewusster bestellen ist eine Möglichkeit. Eine andere, laut DAV: ein mehrtägiger Ausflug. Damit sich die Kosten der Anreise rentieren. Auch Selbstversorgerhütten seien eine Möglichkeit zu sparen. Dann ist aber natürlich Schleppen angesagt.

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