Larven von Stechmücken in einem bayerischen Pfütze
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Biologin: Aktuell viele Stechmücken in Bayern unterwegs

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Warum zurzeit so viele Stechmücken in Bayern unterwegs sind

Im Spätsommer sind immer Mücken in Bayern unterwegs. Derzeit sind es aber laut Wissenschaft besonders viele. Und das hat einen Grund, wie Biologin Doreen Werner im BR-Interview erklärt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

In Bayern sind momentan ungewöhnlich viele Stechmücken unterwegs. Warum das so ist, das erklärt die Biologin Doreen Werner im BR-Interview.

Normalerweise sei es so, dass im Spätsommer die sogenannten Hausmücken sehr aktiv seien, erklärt die Biologin vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg​. Im Frühjahr starte ihre Population, die sich im Laufe des Jahres aufbaue. "Das heißt, sie erreichen ihr Entwicklungsmaximum Ende August, Anfang September, also genau jetzt zu dieser Zeit."

Heuer zusätzlich "Überflutungsmücken"

In diesem Jahr kommen Werner zufolge die sogenannten Überflutungsmücken erschwerend hinzu. Sie legen ihre Eier in ganz bestimmte, trockene Bereiche, in denen zwar keine Wasserpfützen stehen, wo aber bei starken Regengüssen Wasserstände hoch und runter schwanken, erklärt die Biologin. Die sogenannten Überflutungsmücken entwickelten sich dann. "Und diese Überflutungsmücken kommen jetzt sozusagen als Bonbon noch auf die Hausmücken obendrauf."

Im Audio: Mückenexpertin Doreen Werner erklärt die Mückenplage in Bayern

Mückenexpertin Doreen Werner erklärt die Mückenplage in Bayern
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Mückenexpertin Doreen Werner erklärt die Mückenplage in Bayern

Herbsttemperaturen werden Mückenhoch bald beenden

Normalerweise werde dem ein Ende gesetzt, wenn die Wasserstände wieder absinken. Aber jetzt begünstigen Werner zufolge die milden Herbsttemperaturen die Entwicklung. "Je kälter die Nächte jedoch werden, und wir befinden uns ja schon fast in Herbstzuständen, dann lässt auch die Aktivität der Mücken wieder nach."

Mücken einsenden und beim Mückenmonitoring helfen

Werner erklärt, dass es ein flächendeckendes Monitoring für Stechmücken gebe. Jeder könne den Wissenschaftlern Insekten zusenden, daraus entstehe dann eine Deutschlandkarte. "Wir sind dankbar für jede Mücke", sagt Werner: "Wir wollen dabei nicht nur invasive Arten kartieren wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke, die sich auch in Bayern an immer mehr Standorten etabliert." Sondern die Wissenschaftler wollen auch Kenntnis bekommen, wo die einheimischen Mückenarten aktiv sind, weil sie eine Rolle in der Erregerübertragung spielen.

Tipps gegen Mückenvermehrung zuhause

Jeder Einsender bekomme auch eine Rückantwort, welche Mücke ihn in seinem persönlichen Umfeld das Leben erschwert hat und was er gegebenenfalls auch machen kann, um diese Mückenpopulation einzudämmen, sagt Werner.

In Deutschland gebe es 52 verschiedene Arten und all diese Arten hätten unterschiedliche Ansprüche an ihre Entwicklungshabitate.

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