Blockheizkraftwerk und Stadtwerkemitarbeiter
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Dieses erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk speist in Hof Fernwärme ein. Künftig sollen das Großwärmepumpen tun.

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Was bei Fernwärme für Privathaushalte geht und was nicht

Was bei Fernwärme für Privathaushalte geht und was nicht

Alle Kommunen in Deutschland müssen eine kommunale Wärmeplanung erstellen. Eine der wichtigsten Fragen dabei: Wo lohnt es sich, ein Fern- oder Nahwärmenetz zu bauen? Nicht überall, wo sich das Bürger vielleicht wünschen, zeigt das Beispiel Hof.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

In Jägersruh schien es erstmal ideal zu laufen mit der Fernwärme. Mit einem hoffnungsvollen Start vor drei Jahren: Damals diskutierte die Stadt Hof ihr Klimaschutzkonzept. Und in dem ländlich strukturierten Stadtteil fanden sich Bürger, die von sich aus etwas ändern wollten an ihrer Art zu heizen. Ihnen schwebte ein eigenes Fernwärmenetz vor – was die Stadt unterstützte.

Das Ergebnis nach Jahren Planung: Es lohnt sich nicht

Die Hofer Stadtwerke haben dann Jahre lang geplant. Eine Machbarkeitsstudie gemacht. Erfolgreich Fördermittel beantragt. Einen Standort für ein Hackschnitzel-Heizwerk gefunden. Aber als sie dann in diesem Sommer noch einmal spitz rechneten, musste Stadtwerke-Chef Jean Petrahn das Projekt dann doch noch begraben.

Die Bürgerinnen und Bürger in Jägersruh wären damit nicht glücklich geworden, sagt er: "Weil es auf Dauer gesehen viel, viel teurer wäre. Und deswegen bieten wir diese Wärmelösung Jägersruh nicht an." Stattdessen empfehlen die Stadtwerke den Jägersruhern nun die jeweils individuelle Umstellung der Heizung auf Wärmepumpen, das sei in diesem Fall die günstigste Lösung.

Ein reines Einfamilienhausgebiet braucht lange Leitungen

Der Grund: Jägersruh ist praktisch reines Wohngebiet. Es gibt kein Schwimmbad, keine Schule und kein Unternehmen, das als Ankerkunde eine große Menge Wärme abnehmen würde. Nur 300 Einfamilienhäuser, dazwischen viel Abstand, und davon wollte sich erst einmal nur knapp die Hälfte anschließen lassen. So lohnt es sich weder für die Bürger und Bürgerinnen, noch für die Stadtwerke, sagt Petrahn. Weil pro abgesetzter Kilowattstunde Wärme zu viel Leitung gebaut werden müsste.

Die Hofer Innenstadt soll Fernwärme bekommen

Aber das heißt nicht, dass die Hofer Stadtwerke den Fernwärmeausbau aufgeben. Im Gegenteil, er findet nur woanders statt. Die Wärmeplanung für Hof läuft auf vollen Touren. Acht Fernwärme-Inselnetze gibt es schon, und es sollen mehr werden, so Stadtwerke-Chef Petrahn: "Wir stürzen uns jetzt auf die Innenstadt und überlegen, an welcher Stelle würden Wärmenetze Sinn machen." Mit großen Wärmepumpen könnte man zum Beispiel die Bahnhofsgegend, die Altstadt, das Rathaus oder Hofer Schulen künftig mit Wärme versorgen.

Auch Privathäuser sind hier als Fernwärmekunden interessant, weil sie dicht an dicht stehen und mehr Etagen haben. Ein paar Jahre wird es allerdings noch dauern: 2028 oder 2029 könnten erste Innenstadt-Häuser in Hof an ein Nahwärmenetz mit Großwärmepumpe angeschlossen sein – so der Plan.

Ein Unternehmen war viel schneller als die Stadt

An einem anderen Ort in Hof geht es deutlich schneller. Allerdings unter Privatregie: Beim Pumpenhersteller Wilo wird schon diesen Winter ein neues Fernwärmenetz fertig. Die Fabrik braucht jede Menge Wärme, zum Beispiel in der Lackiererei. Bisher kam die aus alten Ölheizkesseln, das wollte die Firma möglichst schnell ändern, sagt Standortleiter Thomas Lang. Einerseits für die Umweltbilanz, um schon 2025 klimaneutral zu sein. Andererseits aber auch, weil es sich finanziell lohne. Und zwar sogar ohne Fördergelder: Wilo hat darauf verzichtet, um sich die damit verbundene Bürokratie zu sparen, erklärt Lang: "Gerne hätte wir natürlich auch Fördergelder mitgenommen. Aber dazu haben wir die Zeit nicht. Und es rechnet sich ja trotzdem, denn die Heizölpreise sind hoch."

Wärme aus Biogas war vor Ort verfügbar

Dass es so schnell läuft, liegt zwar einerseits an den flotteren Entscheidungsstrukturen eines Unternehmens im Vergleich zur öffentlichen Hand. Aber vor allem auch an den günstigen Umständen. Biogasbauern in der Nähe hatten Abwärme übrig, die sie gerne an die Fabrik von Wilo verkaufen. Die nötige Wärmeleitung ist nicht zu lang, und es müssen kaum Straßen aufgerissen werden – was auch teuer wäre.

Bei Fernwärme kommt es auf die Verhältnisse vor Ort an

Ob sich Nah- und Fernwärme lohnt – da kommt es eben immer auf die Verhältnisse vor Ort an, erläutert Anton Sack von der Hochschule Hof. Darunter fällt neben der Struktur der Abnehmer auch die Quelle der Wärme, die unterschiedliche Gestehungskosten haben kann. In Frage kommt neben Großwärmepumpen, Biogas und Hackschnitzeln auch Abwärme aus der Industrie oder Solarthermie. "Die Kosten müssen natürlich auch eingepreist werden. Und daraus setzt sich dann der finale Preis für den Kunden zusammen", so Sack. Und der kann von Ort zu Ort ziemlich unterschiedlich sein.

Kommunale Wärmeplanung.
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Kommunen in Deutschland müssen eine kommunale Wärmeplanung erstellen. Eine der Fragen: Wo lohnt es sich, ein Fern- oder Nahwärmenetz zu bauen?

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