Die Wasserschutzpolizei Bamberg wurde am Montag in die Innenstadt gerufen, da Spaziergänger vier Schwanenküken in Not entdeckt hatten. Wie ein Sprecher der Polizei gegenüber BR24 bestätigte, waren die Kleinen offenbar von ihren Eltern getrennt worden und schwammen nahe der Oberen Mühlbrücke in der Regnitz. In diesem Bereich befindet sich eine Wehranlage mit Turbine. Da die Küken drohten, von der Turbine angesaugt zu werden, entschieden sich die Wasserschutzpolizisten zu einer Rettungsaktion.
Schwanenmutter verschwunden
Mithilfe von Keschern drängten die Beamten die Jungschwäne in ein Gebüsch am Ufer. Von dort konnten sie über einen Steg an die Tiere gelangen, sie einzeln greifen und in einen Eimer setzen. "Vom Muttertier war nichts zu sehen", berichtet Elmar Mackert, der Leiter der Wasserschutzpolizei. "Sie tauchte auch nicht auf, als wir die Regnitz mit den Jungschwänen ein Stück abfuhren und sie nach ihr riefen." Über das Schicksal der Mutter ist nichts bekannt. Die Polizei vermutet, dass die Altvögel in die Wehranlage gesogen worden sein könnten.
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Neue Familie für verwaiste Küken gesucht
Die Beamten brachten die vier Küken in einer mit Stroh ausgelegten Hundebox ins Bamberger Tierheim. Dort verbrachten sie die Nacht eingemummelt in Wärmeflaschen. Eine Mitarbeiterin sagte auf Nachfrage von BR24, es gehe ihnen sehr gut. Am Dienstag würden sie in die Tierauffangstation Burgebrach des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) gebracht. Auch dort sollen die Schwänchen nur kurz bleiben, um sich nicht an Menschen zu gewöhnen. Üblicherweise werde versucht, verwaiste Schwanenküken einer anderen Schwanenfamilie mit Nachwuchs "unterzujubeln". Diese "Adoption" soll auch bei den vier Küken aus Bamberg versucht werden.
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