Die Materialseilbahn hinauf zum Watzmannhaus im Berchtesgadener Land ist defekt, weil ein Seil gerissen ist. Deshalb muss die Hütte derzeit über den Luftweg versorgt werden.
Die Alpenvereins-Sektion München, die das Haus betreibt, spricht von einer "extremen Herausforderung". Da die Hauptsaison für Bergsteiger und Bergwanderer am Watzmann bis in den Oktober geht, komme die kaputte Materialseilbahn zum "ungünstigsten Zeitpunkt".
Notversorgung könnte noch Wochen dauern
Lebensmittel, Getränke, Werkzeug und sogar das Klopapier müssen bis auf Weiteres per Helikopter zum Watzmannhaus hinaufgeflogen werden.
Wie das Zugseil reißen konnte, sollen nun Untersuchungen zeigen. Es kann noch Wochen dauern, bis die Materialseilbahn wieder in Betrieb genommen werden kann, so Markus Block, Sprecher der AV-Sektion München, auf BR-Anfrage.
Eine der größten Hütten in den Berchtesgadener Alpen
Mit insgesamt mehr als 200 Schlafplätzen ist das Watzmannhaus eine der größten Hütten in den Berchtesgadener Alpen und eine der meistbesuchten DAV-Hütten überhaupt. Für die Sektion München wird die kaputte Materialseilbahn vermutlich teuer werden und auf jeden Fall zur logistischen Herausforderung.
Inzwischen laufen Absprachen mit dem Nationalpark Berchtesgaden und den umliegenden Hütten wie dem Kärlingerhaus, die Ingolstädter Hütte oder der Wasseralm, die ebenfalls aus der Luft versorgt werden. Bei einem Heli-Flug, bei dem alle Hütten nacheinander angesteuert werden, könnten die Kosten überschaubar bleiben.
Materialseilbahn lief seit 1975 reibungslos
Die Materialseilbahn zum Watzmannhaus wurde 1975 in Betrieb genommen und lief seither mit Ausnahme von kleineren Reparaturen und Wartungen reibungslos. Früher wurde alles entweder zu Fuß vom Tal auf den Berg transportiert oder mit Mulis.
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