Bunte Briefkästen in rot und orange, im Hintergrund holt eine Studentin ihre Post aus dem Fach.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Matthias Balk
Audiobeitrag

Die gestiegenen Kosten für Energie werden wohl auch Studierende treffen, die in einem Studentenwohnheim wohnen.

Bildbeitrag
>

Wegen Energiekrise: Studentenwohnheime erhöhen Nebenkosten

Wegen Energiekrise: Studentenwohnheime erhöhen Nebenkosten

In Oberbayern werden höhere Mieten in den Studentenwohnheimen im neuen Semester erwartet. Grund dafür sind die gestiegenen Energiepreise. Die BAföG-Reform reicht als Entlastung nicht aus, kritisiert das Studentenwerk München.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Etwa um 30 bis 40 Prozent werden die Nebenkosten in den Studentenwohnheimen in München, Rosenheim und Freising im Abrechnungsjahr 2021/2022 steigen. Davon geht das Studentenwerk München aus. Im darauffolgenden Jahr könnten die Kosten sogar noch stärker um bis zu 50 Prozent ansteigen. Wegen der hohen Nebenkosten wird es in einigen Wohnanlagen voraussichtlich Nachforderungen geben. Wie das Studentenwerk München auf BR-Anfrage mitteilt, bleibt jedoch die Kaltmiete in den Wohnheimen des Studentenwerks in München, Rosenheim und Freising gleich.

Ingolstadt und Eichstätt: Höhere Nebenkosten für Studierende

Auch die Studierenden der insgesamt drei Studentenwohnheime vom St. Gundekar-Werk in Ingolstadt und Eichstätt müssen sich auf höhere Mieten einstellen – allerdings erst ab 2023. Bis Ende dieses Jahres würden noch die ausgemachten Preise mit den Gaslieferanten gelten, erklärt der Geschäftsführer des St. Gundekar-Werks Eichstätt, Manfred Bücherl. Und die Umschlagspauschale von 2,4 Cent werde von der reduzierten Mehrwertsteuer abgefedert, hofft der Geschäftsführer. Aber spätestens ab Januar des nächsten Jahres wird es auch in Ingolstadt und Eichstätt höhere Nebenkosten geben: "Wir können die Preiserhöhungen nicht selber schlucken", sagt Bücherl. Wie sehr die Mieten steigen werden, sei allerdings noch nicht abzusehen.

Der Staat bietet finanzielle Unterstützung – allerdings nicht für alle

Finanzielle Entlastung vom Staat soll ein Heizkostenzuschuss von 230 Euro bieten. Allerdings bekommen nur Studenten, die zwischen Oktober und März BAföG erhalten haben und nicht bei den Eltern gewohnt haben. Auch die 300-Euro-Energiepauschale kann nicht jeder Student erhalten – nur diejenigen die einen Teilzeit-Job haben.

Außerdem sind die Bedarfssätze seit der BAföG-Reform im August um knapp sechs Prozent gestiegen. Das Studentenwerk München fordert eine Erhöhung um zehn Prozent. "Die Verringerung der Kaufkraft durch die Inflation wird von der aktuellen Erhöhung der BAföG-Fördersätze nicht ausgeglichen", sagte Christopher Klein, Sprecher des Studentenwerks München dem BR. "Wir fordern, dass die Studierenden bei den Entlastungen nicht vergessen werden", kritisierte der Sprecher. Studenten, die Schwierigkeiten haben, mögliche Nachforderungen oder erhöhte Abschläge zu zahlen, könnten mit dem Studentenwerk beispielsweise eine Ratenzahlung vereinbaren.

Studentenwohnheime: billige und beliebte Alternative

Trotzdem sind die Mietpreise in den Wohnheimen im Vergleich zum sonstigen Wohnungsmarkt günstig. Insgesamt 313 Euro zahlen Studenten im Durchschnitt für ein Wohnheimzimmer in München. Für ein solches Zimmer stehen in München derzeit mehr als 12.000 Studenten auf der Warteliste. Für Wohnanlagen in Rosenheim sind es etwa 200, in Freising etwa 800. Bis zu drei Monate warten Bewerber zum Teil auf einen Platz. Bis dahin haben die Interessenten häufig schon eine andere Bleibe gefunden, sagt Klein.

  • Zum Artikel: Geywitz kündigt Förderprogramm für Studentenwohnungen an

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!