Die Polizei in Unterfranken ist von ihrer Belastung her im "roten Bereich". Das beklagt der unterfränkische Bezirksvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Thorsten Grimm, vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Nach Angaben des Gewerkschaftlers werden circa 30 Prozent aller unterfränkischen Polizeikräfte im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Einsatz sein, also etwa 800 Beamtinnen und Beamte.
Grimm vor G7-Gipfel: "Einsatz wirkt wie mit heißer Nadel gestrickt"
BR24 erreichte Grimm am Dienstag telefonisch in Elmau, wo der Gewerkschaftler sich um die Belange der unterfränkischen Beamtinnen und Beamten kümmert. "Bei so einem Masseneinsatz gibt es organisatorisch Luft nach oben. Hier und da fehlen Betten und Unterkünfte. Es wirkt, als wäre der Einsatz mit heißer Nadel gestrickt worden", erklärte der stellvertretende Landes- und Bundesvorsitzende der DPolG.
Laut dem Bayerischen Innenministerium werden rund 18.000 Polizeikräfte aus Bayern und dem restlichen Bundesgebiet zum Schutz des G7-Gipfels im Einsatz sein.
Polizei in Unterfranken könne nur Basisaufgaben bewältigen
Die Einsatzbereiche der Polizeikräfte aus Unterfranken seien breit gefächert, erklärt Grimm: Sie reichten von der Planung und Steuerung der Sicherungsmaßnahmen über die Verkehrslenkung bis zur Raumsicherung.
Um den Einsatz zu ermöglichen, gebe es eine Urlaubssperre. Dennoch könne man nur hoffen, dass in Unterfranken nicht viel passiere. "Mathematisch sind ja noch 70 Prozent der Polizistinnen und Polizisten im Bezirk. Mutterschutz, Krankheiten… Auch Corona ist nicht vom Tisch. Faktisch sind es deutlich weniger." Die Polizei in Unterfranken könne in den Gipfeltagen wohl nur ihre Basisaufgaben bewältigen, so Grimm gegenüber BR24.
Keine Zeit zum Durchatmen für Polizei
Für die unterfränkischen Beamtinnen und Beamten sei der Gipfeleinsatz eine weitere große Belastung, so Grimm: "Nach Corona hat es kaum Zeit zum Durchatmen gegeben. Erst die Innenministerkonferenz in Würzburg Anfang Juni. Jetzt der G7-Gipfel. Dann noch der Jahrestag der Messerattacke am 25. Juni. Wir sind schon lange im roten Bereich."
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