In einem kleinen Raum der Tafel Kempten kaufen vier Menschen ein.
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Damit die Ausgabe insgesamt nicht zu lange dauert, sollen die Kundinnen und Kunden möglichst nur fünf Minuten für ihren Einkauf brauchen.

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Wegen Ukraine-Krieg: Höhere Belastung für Tafel in Kempten

Wegen Ukraine-Krieg: Höhere Belastung für Tafel in Kempten

Die Kemptener Tafel versorgt seit Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich mehr Menschen als zuvor. Sie ist auf private Spender angewiesen - und braucht mehr Ehrenamtliche, die bei den Lebensmittelausgaben mithelfen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Noch eine halbe Stunde ist Zeit, dann will das Team der Kemptener Tafel an der Memminger Straße die ersten Kunden in den kleinen Laden lassen. Bis dahin ist noch einiges zu tun, denn am Tag zuvor war besonders viel los.

"Da war der Laden leer", sagt Markus Wille, der für das Rote Kreuz der Tafel-Koordinator in Kempten ist. "Es waren natürlich wieder sehr viele Kunden da. Da mussten wir heute extra viel auffüllen, damit es für die heutigen Kunden auch reicht." Deswegen packen Wille und sein Team aus Ehrenamtlichen die frisch eingesammelte Ware in die Regale, sortieren Obst und Gemüse vor und portionieren Brot und süße Teilchen in Tüten.

So viele Berechtigungsscheine wie noch nie

Vor der Tür warten schon mehr als 40 Menschen, die für sich und ihre Familien einkaufen möchten. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist die Schlange länger - vorher haben die Tafeln in Kempten etwa 400 bis 450 Menschen am Tag versorgt, mittlerweile sind es 700, sagt Wille. "So viele Berechtigungsscheine wie dieses Jahr habe ich bisher noch nie ausgestellt. Und man merkt natürlich auch an den Namen, wer ist Ukrainer und wer sind die anderen Kunden.“ Denn bei der Tafel meldeten sich derzeit auch Menschen, die wegen der gestiegenen Preise beim Heizen oder im Supermarkt mit ihrem Geld nicht mehr auskämen.

Auch andere Tafeln in Bayern melden deutlich mehr Nachfrage - in Nürnberg beispielsweise hat sich die Zahl fast verdoppelt. Das bedeutet, dass die Tafeln mehr Lebensmittel brauchen. "Nur was aus den Supermärkten kommt, ist zu wenig im Moment. Heute morgen war auch ein privater Spender da und hat tolle Sachen vorbeigebracht, Nudeln, Reis, frische Butter, Kaffee", erzählt Wille, Tafel-Koordinator in Kempten. "Ohne solche Sachen würde es einfach nicht ausreichen."

Mehr Arbeit für die Ehrenamtlichen

Außerdem bedeutet die aktuelle Situation auch eine höhere Belastung für die Ehrenamtlichen. "Wir schaffen das schon in der gleichen Zeit im Prinzip. Also es ist stressiger, aber wir schaffen das schon, muss", sagt Christian Fontana, einer der Freiwilligen bei der Kemptener Tafel. Er hilft hier dreimal die Woche - danach muss er noch zu seinem normalen Job. Er und seine Teamkolleginnen und -kollegen sind gut eingespielt, doch an anderen Ausgabestellen dauert es momentan teils wesentlich länger, berichtet Tafel-Koordinator Wille. Im Moment bräuchten sie dringend mehr ehrenamtliche Helfer.

Damit es zügig und geordnet zugeht, haben alle Kunden Nummern bekommen, die nach und nach zufällig aufgerufen werden. Im Laden sollen sie möglichst nur fünf Minuten brauchen - aber das klappt fast nie, sagt Helmut Hirle, der auch zum Team gehört. "Bei der Menge an Leuten und der Auswahl, die wir haben, wollen die Leute natürlich gucken, dass sie nichts übersehen." Um sicherzustellen, dass bis zum Ende genug da ist, sind besonders gefragte Lebensmittel wie Tomaten in Tüten portioniert.

Nach etwa eineinhalb Stunden sind alle Menschen versorgt, das Team hat den Zeitplan eingehalten. "Bei uns zählt nicht das Ladenschlussgesetz, sondern wenn der letzte Kunde befriedigt ist, dann gehen wir", sagt Hirle. "Und dann müssen wir noch saubermachen, ist klar. Nachbereitung ist genauso wichtig wie Vorbereitung.“

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