Der Testlauf für das Winterrad am Donnerstagabend war erfolgreich. Die bunten Lichter blinken, die Mechanik funktioniert. Auf dem Jakobsplatz kommt ein bisschen Volksfeststimmung. Stimmung, die Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) auf dem Hauptmarkt nicht haben will. Dort geht es traditionell zu, ohne blinkende Lichter und singende Nikoläuse, sagte sie bei der Pressekonferenz zum Christkindlesmarkt am vergangenen Montag. Doch auf dem Jakobsplatz am Beginn der Fußgängerzone gelten diese Vorgaben nicht.
Jahrmarkt trifft Weihnachten: Weihnachtliche Wirtschaftsförderung
Am Jakobsplatz darf es in diesem Jahr gerne bunt sein. Jahrmarkt trifft Weihnachten. Die Stadt Nürnberg wagt dieses Experiment. Seit Freitag sind das Riesenrad und das "Winterdorf" in Betrieb. "Vom Riesenrad aus hat man einen schönen Blick über die gesamte Weihnachtsstadt", sagt Heilmaier.
Ziel ist es, den westlichen Teil der Innenstadt zu beleben, Passanten und Kunden anzulocken. Denn in der Fußgängerzone läuft das Geschäft auch nicht mehr wie früher. Die Breite Gasse, die Haupteinkaufsstraße, schwächelt. Sie wartet auf eine Schönheitskur, wie sie die ehemals sündige Meile in der Luitpoldstraße schon bekommen hat.
Pro und Contra bei Passanten zu Volksfeststimmung auf dem Jakobsplatz
Das Riesenrad ist schon jetzt eine Attraktion. Tausende Fotos füllen die Handyspeicher der Passanten. Einige freuen sich über den neuen Anlaufpunkt in der Nürnberger Innenstadt. Sie kennen ähnliche Attraktionen von anderen Weihnachtsmärkten und genießen die stimmungsvolle Lichtershow.
Doch genau die kommt bei andern gar nicht an. Zu grell, zu bunt, zu aufdringlich, das passe überhaupt nicht zu Weihnachten, sagen sie.
Vom Winterrad Blick auf die Kaiserburg
Fast 40 Meter hoch ist das Riesenrad. Von den 26 Gondeln aus geht der Blick über die Innenstadt und zur Kaiserburg. "Das hat es so noch nicht gegeben", freut sich eine begeisterte Mitfahrerin. Eine Fahrt kostet sechs Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder, sagt Robert Förster. Der Schausteller betreibt das "Winterdorf", in dessen Mitte das "Winterrad" steht. Rundherum gibt's Imbiss- und Jahrmarktbuden, ein Kinderkarussell und einen Ausschank von Glühwein, Schnaps und Bier.
Veranstalter Förster hofft, dass sich das "Winterdorf" in den kommenden Wochen etablieren wird. "Vielleicht beginnt hier ja auch eine Riesenrad-Tradition in Nürnberg, schauen wir mal", sagt er. Das Riesenrad wird sich auch noch nach Weihnachten drehen. Erst am 7. Januar 2024 ist Schluss.
Dieser Artikel ist erstmals am 24.11.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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