Für viele Kinder und Jugendliche hat Halloween am 31. Oktober einen festen Platz im Kalender der jährlichen Feste und Feierlichkeiten. Erwachsene dagegen fremdeln häufig noch mit dem Fest, das mit irischen Einwanderern in die USA kam und von dort seinen Weg zurück nach Europa fand.
Was Halloween mit dem Golfkrieg zu tun hat
Vor etwa 30 Jahren breitete sich das Fest und der Grusel-Kult immer weiter aus. Das hängt unter anderem mit dem ersten Golfkrieg 1991 zusammen: Damals sagten viele Kommunen im Rheinland aus Pietätsgründen die Karnevalsumzüge ab. Die Kaufhäuser blieben auf den Kostümen und anderen Spaß-Artikel sitzen – und verkauften sie im Herbst als Halloween-Equipment. Inzwischen setzen Geschäfte in Deutschland etwa 160 Millionen Euro jährlich mit Deko, Kostümen, Motto-Artikeln und Süßigkeiten zum Thema Halloween um.
Meinungen über Halloween gehen auseinander
Fragt man Menschen in Schwaben nach Halloween, gehen die Meinungen stark auseinander. Die einen sind offen für das Fest, feiern es zum Beispiel mit ihren Kindern und stehen dem neuen Brauch generell entspannt gegenüber. Demgegenüber können aber auch viele mit dem "amerikanischen Tand", wie eine Mutter in Donauwörth sagt, wenig anfangen.
Andere wiederum laden zum Herbstgrillen in ihrer Siedlung ein. Die Kinder freuen sich überwiegend auf den Einbruch der Dunkelheit. Dann gehört es nämlich zur Tradition von Halloween, gruselig verkleidet durch die Straßen zu laufen und "Süßes oder Saures" zu fordern, was so viel bedeutet wie: Süßigkeiten oder Streiche.
Bezirksheimatpfleger: Halloween ist Brauchtum geworden
Die ausgehöhlten Kürbisse, die aktuell viele Eingänge und Haustüren zieren, haben ebenfalls Tradition. Früher wurden stattdessen Rüben ausgehöhlt, genauer gesagt Futterrüben. Auch sie standen dann von einer Kerze beleuchtet vor den Türen. Laut dem schwäbischen Bezirksheimatpfleger Christoph Lang gab es das Rübenschnitzen in Schwaben schon vor gut 100 Jahren. Der Grund: Licht mache den Menschen in Schwaben zur dunklen Jahreszeit immer eine Freude.
Läuft Halloween dem Fest Allerheiligen den Rang ab?
Halloween gehört bei vielen heute einfach mit dazu - diese Tatsache bewertet der Kreisheimatpfleger aber als gar nicht so schlecht. Lang sagt sogar, dass Allerheiligen von Halloween profitieren könne. Vielen Kindern sei Allerheiligen vor allem wegen des Vorabends, also Halloween, im Kopf. Ohne Allerheiligen gäbe es schlicht kein Halloween, so Lang. Das sagt auch der Name, denn der wird abgeleitet vom Englischen "All Hallows Eve", was so viel bedeutet wie "Allerheiligen-Abend".
Für diesen Abend hat der Bezirksheimatpfleger einen Tipp: Wer sich über den Besuch von Grusel-Kindergruppen freut und deren schaurige Kostüme gern mit Süßigkeiten belohnt, kann einen Kürbis mit Kerze vor die Tür stellen. Dann wissen die kleinen Geister, dass sie dort willkommen sind.
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