Im ehemaligen Braunkohlerevier um Wackersdorf ist die Rekultivierung des Westfelds abgeschlossen. Damit findet ein jahrzehntelanges Großprojekt sein Ende.
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20 Jahre, viele Millionen Euro
Vor 20 Jahren war mit der Sanierung des Westfelds begonnen worden, das zunächst eine Abbaustätte war. Später wurde es mit Abraum aus der Kohleförderung gefüllt, diente als Lagerplatz für Braunkohle und als Aschedeponie des Kraftwerks Schwandorf-Dachelhofen.
Das Areal erstreckt sich zwischen Wackersdorf und dem Steinberger See. Insgesamt 55 Millionen Euro wurden in die Rekultivierung investiert, berichtet der Energiekonzern Uniper, der die Arbeiten als Rechtsnachfolger der Bayerischen Braunkohleindustrie (BBI) durchgeführt hat.
Raum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten
Auf der rund 80 Hektar großen, einstigen Industriebrache entstand eine hügelige Naturlandschaft, die die Ansiedlung bedrohter Tier- und Pflanzenarten begünstigen soll. Das vorhandene Entwässerungssystem wurde erneuert und ausgebaut. Mehrere Biotope, etwa mit Altholz, wurden angelegt.
Eine neue Bodenschicht wurde aufgebracht, für die rund 260.000 Tonnen Rekultivierungsböden per Lastwagen antransportiert wurden. Deren Beschaffung war laut Uniper eine der größten Herausforderungen. Über der Kraftwerksasche wurde zusätzlich eine Kunststoffdichtungsbahn eingezogen und eine mineralische Sandschutzschicht aufgeschüttet.
See an der tiefsten Stelle
An der tiefsten Stelle des Westfelds ist der "Irlacher See" neu entstanden, ein Sammelbecken für Sickerwasser. Zudem wurden vier Saugpumpenschächte mit Hochleistungspumpen gebaut. Das Wasser wird aufbereitet und gereinigt in den Knappensee geleitet, der direkt neben dem Steinberger See ist. Oberflächenwasser, also Regen, fließt in Sammelbecken und anschließend ins Naturschutzgebiet Hirtlohweiher bei Schwandorf.
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Künftige Nutzung noch unklar
Bislang ist das Westfeld-Gelände eingezäunt und nicht öffentlich zugänglich, etwa für Spaziergänger. Ob sich das künftig ändern wird, ist noch unklar. Man kann das Areal aber vom "Geotop 99" aus sehen. Wie eine mögliche Nachfolgenutzung aussehe, sei Gegenstand umfangreicher Gespräche und abhängig von Beschlüssen politischer Gremien, betonten die Bürgermeister von Wackersdorf und Steinberg, Thomas Falter und Harald Bemmerl. "Es gibt auf dem Areal Chancen und Risiken, die wir ganz genau bewerten werden", so Falter.
Braunkohle-Abbau bis in die 80er-Jahre
Über sieben Jahrzehnte war das Wackersdorfer Braunkohlerevier bis in die 80er Jahre vom Tagebau geprägt. Auch der Steinberger See, größter See der Oberpfalz, entstand aus einer Kohlegrube. Im Zuge der Rekultivierungsarbeiten hat die Gemeinde Wackersdorf auch den Hochwasserschutz im Bereich der B85 erneuert - dem geografisch tiefsten Punkt in der Kommune.