Große Regenmengen bei Gewitter in Augsburg
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Heftiger Starkregen: Schwere Gewitter über Bayern

Heftiger Starkregen: Schwere Gewitter über Bayern

Erst schwüle Hitze, dann schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen – der Deutsche Wetterdienst hatte am Mittwoch Unwetterwarnungen für Teile Bayerns herausgegeben. In den nächsten Tagen bleibt es weiter unbeständig mit teils kräftigen Gewittern.

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Nach schwüler Hitze sind schwere Gewitter über Bayern gezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwochabend mehrere Unwetterwarnungen vor heftigem Starkregen, Hagel und Sturmböen herausgegeben. Bis in die Nacht zum Donnerstag drohten örtlich extreme Niederschläge, mit Mengen um 50 Liter Wasser pro Quadratmeter in kurzer Zeit, hieß es.

Höchste Unwetter-Warnstufe in Teilen Bayerns

Zeitweise rief der DWD die höchste Warnstufe 4 aus, betroffen waren zunächst Gebiete in Oberbayern, Schwaben und Unterfranken. Später folgten Teile Mittelfrankens, der Oberpfalz und Niederbayerns. Am späten Mittwochabend galten noch Unwetterwarnungen der Stufe 3. "Aufenthalt im Freien vermeiden oder Schutz suchen", empfahl der DWD.

Generell gilt: Welche Gebiete des Freistaats von Unwettern aktuell betroffen sind, ist auf der DWD-Warnkarte zu sehen.

Grafik: Bayernkarte – Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

Straßen überschwemmt, EM-Fanzone eingeschränkt

Starke Regenfälle haben in Augsburg und den angrenzenden Landkreisen am Mittwochabend zu zahlreichen vollgelaufenen Kellern und überfluteten Unterführungen geführt. Wie die Berufsfeuerwehr Augsburg mitteilte, musste sie in den Stadtteilen Göggingen und Haunstetten erneut mehrere Keller auspumpen. Auch einige Unterführungen waren voll Wasser gelaufen und für Fahrzeuge nicht mehr befahrbar. Die Feuerwehr rät dringend, vollgelaufene Bereiche nicht zu betreten. Hier herrsche Lebensgefahr.

In Königsbrunn mussten die Einsatzkräfte mehrere Personen aus ihren Autos befreien. So hatten die Einsatzkräfte im Wasser eingeschlossene Autofahrer über die Fahrzeugfenster gerettet. Am Abend appellierte die Stadt Königsbrunn an die Bevölkerung, wenn möglich zuhause zu bleiben. Mehrere Straßen waren dort überflutet. Die Abwasserkanäle waren komplett überlastet. Zeitweise wurden mehrere Buslinien eingestellt.

Die Fanzone der Fußball-EM im Münchner Olympiapark war wegen der Gewittergefahr nur eingeschränkt geöffnet. Die Bereiche Theatron und Seebühne wurden nach Angaben von Pressesprecherin Alice Kilger vorerst geschlossen. Der Rest des Olympiaparks war normal geöffnet. 

Blitzschlag verursacht Dachstuhlbrand in Unterfranken

Unwetter haben in Unterfranken am Abend den Raum Aschaffenburg getroffen. Ausgerechnet im Hauptstellwerk der Deutschen Bahn am Aschaffenburger Hauptbahnhof hat sich am Mittwochabend gegen 17.30 Uhr ein Blitz entladen. Die Folge: Der Bahnverkehr rund um Aschaffenburg war bis in den späten Abend lahmgelegt. Das bestätigte die Bundespolizei Würzburg dem BR auf Nachfrage. Am Mittwochabend kamen hunderte Fahrgäste von Aschaffenburg aus nicht mehr weiter. Betroffen waren die Verbindungen von Aschaffenburg nach Frankfurt, Darmstadt und Würzburg.

Ein weiterer Blitzschlag in Aschaffenburg traf ein Wohnhaus und verursachte einen Dachstuhlbrand. Die Flammen griffen am Mittwochnachmittag auch auf die Dachstühle benachbarter Reihenhäuser über, wie die Polizei am Abend mitteilte. Die Feuerwehr brachte den Brand in der Innenstadt unter Kontrolle. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann durch einen herabfallenden Dachziegel leicht verletzt. Die Bewohner konnten alle ihre Häuser verlassen und blieben nach bisherigem Erkenntnisstand unverletzt.

Auch zwei Feuer im Freien durch Blitzeinschlag und ein weiterer Wohnungsbrand wurden gemeldet. Gleichzeitig trieb auch ein Motorboot antriebslos im Main und musste gesichert werden – ob durch technischen Defekt oder ob auch hier das Gewitter die Ursache war, sei bislang nicht klar, berichtet der Sprecher der Leitstelle. Auch im Landkreis Aschaffenburg kam es wegen Wasser im Keller, Blitzeinschlägen auf offenem Feld und umgestürzte Bäume zu einigen Einsätzen.

Stundenlange Sperrung der A96 bei Landsberg

Wegen starker Regenfälle wurde die A96 im Landkreis Landsberg am Lech überflutet und musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Zeitweise stand das Wasser am Mittwochabend kniehoch auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung München, wie die Polizei mitteilte. Auch nachdem der Regen nachgelassen hatte, floss das Wasser noch über einen seitlichen Hang auf die Fahrbahn an der Anschlussstelle Schöffelding. Ein Auto blieb in den Wassermassen stecken und musste abgeschleppt werden.

Auch in Fahrtrichtung Lindau kam es zu Überschwemmungen. Allerdings konnte der Verkehr hier noch über den Seitenstreifen geleitet werden. Insgesamt kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen mit einem Rückstau von knapp elf Kilometern. Die Feuerwehr kümmerte sich um das Abließen des Wassers. Im Anschluss wurde die durch Schlamm und Dreck stark verunreinigte Fahrbahn gesäubert. Gegen 23 Uhr wurde die Fahrbahn wieder freigegeben.

In Untrasried im Ostallgäu liefen nach Angaben der Integrierten Leitstelle wegen der heftigen Regenfälle einige Keller voll. Bereits am Abend zuvor war im südwestlichen Oberbayern rund um Mittenwald und Krün ebenfalls Wasser in Häuser eingedrungen und einzelne Straßen waren überflutet worden. 

Es bleibt schwülwarm und gewittrig

In Bayern drohen am Donnerstag erneut teils kräftige Gewitter. Der Deutsche Wetterdienst erwartete ab dem Mittag vor allem in Ober- und Unterfranken Gewitter mit Regenmengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde, wie ein Sprecher in München mitteilte. Innerhalb weniger Stunden seien auch zwischen 60 und 80 Liter Regen möglich. 

In manchen Regionen müsse deshalb mit Überschwemmungen und vollgelaufenen Kellern und Unterführungen gerechnet werden. Es bestehe zudem die Gefahr von Sturmböen mit Geschwindigkeiten von um die 80 Kilometer pro Stunde sowie die Gefahr von Hagel.

Auch am Freitag soll es unbeständig werden mit Wolken, teils längeren sonnigen Abschnitten, Schauern und erneut teilweise kräftigen Gewittern. Was die Temperaturen angeht, dürften die Tiefstwerte zwischen 13 und 19 Grad liegen, die Höchstwerte bei schwül-warmen 23 bis 30 Grad.

Public Viewing könnte vielleicht trocken bleiben

Am Samstag könnte es dann sehr heiß werden, mancherorts bis zu 33 Grad, vor allem Richtung Niederbayern. Ob die Fußballfans das Achtelfinal-Spiel zwischen Deutschland und Dänemark beim Public Viewing im Freien genießen können, ist noch ungewiss.

Mit Informationen von dpa

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