Lange war es trocken in Bayern mit einer nur moderaten Wärme tagsüber und verhältnismäßig kühlen Nächten. Damit ist es nun vorbei. Ab heute wird es stürmischer und regnerischer.
"Tropennächte" in Bayern
In dieser Woche stellt sich die Großwetterlage um. Ab heute gelangt zwischen hohem Luftdruck im Mittelmeer und Westeuropa-Tiefs zwar weiterhin sehr warme, doch zugleich zunehmend feuchte Luft nach Bayern. Die Nächte werden nun spürbar milder als bisher, mancherorts wie in der Untermain-Region rund um Aschaffenburg mit Tiefstwerten nahe 20 Grad – unter den Experten als Tropennacht bezeichnet. Die Tage bringen uns eine schwüle Treibhausatmosphäre mit Nachmittagstemperaturen von meist 27 bis 33 Grad. Unterm Strich bleibt es nicht unfreundlich und wir dürfen immer wieder längere sonnige Abschnitte genießen.
Lokale Unwetter ab heute
Nach Stunden längeren Sonnenscheins brodelt es örtlich aber am Himmel. Blumenkohlwolken entstehen, die sich zu lokalen Schauern und Gewittern weiterentwickeln – mit Unwetterpotenzial. Am Nachmittag gab der Deutsche Wetterdienst zwischenzeitlich eine Unwetterwarnung vor lokal schweren Gewittern in Mittelfranken mit heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel heraus. Am Abend folgte eine Warnung für den Alpenrand.
Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Unwetterwarnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb): Gewitter: elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen ab 50 km/h.
Stufe 2 (orange): Starkes Gewitter: in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen bis 104 km/h, Starkregen oder Hagel
Stufe 3 (rot): Schwere Gewitter: mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder orkan(artigen) Böen bis 119 km/h, ggf. Tornadogefahr (rot)
Stufe 4 (dunkelrot): Extremes Gewitter: mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen orkan(artigen) Böen ab 120 km/h, ggf. Tornadogefahr.
Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
DWD rechnet für Mittwoch mit Starkregen und Gewittern
Für Dienstag prognostiziert der deutsche Wetterdienst für den Freistaat weit verbreitete Hitze mit Temperaturen bis zu 34 Grad und veröffentlichte dazu den ersten "Hitzeclip" des Jahres. In der Nacht zu Mittwoch ziehen den Voraussagen zufolge von Südwesten her starke Schauer und Gewitter auf. Am Mittwoch erwartet der DWD in weiten Teilen Bayerns heftigen Regen und Gewitter bei Höchstwerten von 28 bis 32 Grad. Ab Mittwoch sei an vielen Orten mit Starkregen und Gewittern zu rechnen, sagen die Meteorologen voraus.
Die gute Nachricht: Die über Wochen gewachsene Gefahr einer großen Sommerdürre in Bayern ist erst einmal abgewendet. Ganz gebannt ist sie freilich nicht, dafür bräuchten wir flächendeckende und länger anhaltende Regenfälle. Und die sind nach wie vor nicht in Sicht.
Saharastaub über Bayern
Die südwestliche Luftströmung, mit der die schwül-warme Luft heranströmt, serviert uns ab Montagabend auch ein Gastgeschenk aus der algerischen Sahara. Der Wüstenstaub hält sich voraussichtlich bis Donnerstagabend über Bayern. Die Trübung entsättigt das Himmelsblau zu einem Blassblau, um die Sonne herum ist der Himmel weißlich - die Sonne hat einen "Hof", sagt der Experte. Dieses Phänomen ist zu den Sonnenauf- und untergangszeiten besonders ausgeprägt.
Der Höhepunkt der atmosphärischen Staubbelastung tritt voraussichtlich Donnerstag früh ein. Dann könnten geparkte Autos von einem beige-grauen Schleier überzogen sein. Da hilft dann nur der Weg in die Waschstraße, oder alternativ zum nächstgelegenen Gewitter.
Hitze kann Mensch und Tier belasten
Mit den hohen Temperaturen der kommenden Tage drohen auch in Wohnungen Hitzestaus, wie die Verbraucherzentrale Bayern warnt. Um die Hitze gar nicht erst hereinzulassen, könne man vor allem in den kühleren Nachtstunden und am frühen Morgen ausgiebig lüften. Hilfreich sei zudem, Jalousien, Vorhänge oder Rollläden tagsüber herunterzulassen, um die Hitze auszusperren.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen weist darauf hin, dass die Hitze auch für Tiere gefährlich werden kann - zum Beispiel für Hühner. Temperaturen ab 25 Grad würden das Wohlbefinden und die Produktivität der Tiere beeinträchtigen, erklärte die Behörde - vor allem in Kombination mit der zu erwartenden hohen Luftfeuchtigkeit. Hühnerställe solle man daher möglichst im Schatten aufstellen, sie gut durchlüften und ihre Fenster bei Hitze von innen abdunkeln.
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