Archivbild: Gewitter in Bayern bei Illertissen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Alexander Wolf
Videobeitrag

Archivbild: Gewitter in Bayern bei Illertissen

Videobeitrag
>

Schwere Unwetter in Bayern: Ein Toter im Garmischer Land

Schwere Unwetter in Bayern: Ein Toter im Garmischer Land

Ein 86-Jähriger ist bei einem Unfall während eines heftigen Gewitters im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ums Leben gekommen. Sein Auto war am Abend mit einem Baum kollidiert und hatte sich überschlagen. Auch andernorts kam es zu schweren Unwettern.

Erneut sind am späten Mittwochabend und in der Nacht schwere Gewitter über Bayern hinweggezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor eine Unwetterwarnung für Teile des Freistaats herausgegeben. Betroffen war zunächst das Allgäu, später kam es auch in anderen Regionen Bayerns zu unwetterartigen Niederschlägen.

Nach Auskunft des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd verlor ein Autofahrer auf einer Staatsstraße bei Ettal im Landkreis Garmisch-Partenkirchen während des Unwetters die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der 86-Jährige war am frühen Mittwochabend mit seinem Wagen von Graswang in Richtung Ettal gefahren, wie die Polizei mitteilte.

Aus bislang ungeklärter Ursache kam das Auto von der Straße ab, kollidierte mit einem Baum, überschlug sich und blieb in einem Feld liegen. Die Feuerwehr barg den eingeklemmten Fahrer aus seinem Auto - ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. "Zum Unfallzeitpunkt tobte im Bereich des Unfallortes ein heftiges Gewitter mit Starkregen", hieß es von der Polizei.

Blitzeinschlag setzt Häuser in Brand

Wie schon Dienstagabend mussten die Feuerwehren eine Reihe von Kellern auspumpen, dieses Mal vor allem im südwestlichen Oberbayern. In Rosenheim geriet ein Wohnhaus durch Blitzschlag in Brand. Gleiches geschah später in Neuburg an der Donau. Dort herrschte gegen 20 Uhr ein schweres Gewitter. Ebenfalls wegen Blitzschlags geriet der Dachstuhl eines Hauses in Brand. Die Feuerwehr konnte den Brand relativ zügig löschen, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde demnach niemand. Die genaue Schadenshöhe war zunächst unklar. 

Welche Gebiete des Freistaats aktuell betroffen sind, ist auf der DWD-Warnkarte zu sehen.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

Meteorologe: "Schwierige Wetterlage"

Nach dem bislang heißesten Tag des Jahres hatte es bereits am Dienstagabend schwere Gewitter gegeben. In Franken fiel zum Teil so viel Hagel, dass die Menschen ihre Schneeschaufeln auspacken mussten.

Der Sommer wirkt heuer besonders unberechenbar und durchwachsen. In den vergangenen Monaten hat es zwar nicht mehr als üblich, dafür aber besonders häufig geregnet. "Im Schnitt hat es alle ein bis zwei Tage geregnet", sagt BR-Wetterexperte Michael Sachweh im BR24live-Interview. Er spricht von einer allgemein "schwierigen Wetterlage". Es herrschten eine außergewöhnliche Schwüle und wenig Luftdruckgegensätze.

Dabei ließen sich lokale Gewitter im Gegensatz zu solchen an heranziehenden Schlechtwetterfronten kaum vorhersagen: Aktuell seien auch die Meteorologen fast auf Augenhöhe mit Laien. Man könne nur auf Sicht fahren, so Sachweh. Potenzial für teils schwere Unwetter gibt es ihm zufolge zwar in ganz Bayern. Wo genau die sich dann aber entladen, sei in der längeren Vorhersage nur schwierig zu bestimmen. Die Wahrscheinlichkeit steigt in jedem Fall Richtung Abend.

Wetterdienste: "Gewitter schwer vorherzusagen"

Blitz bei Gewitter
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Wetterdienste - "Gewitter schwer vorherzusagen"

Abkühlung am Wochenende erwartet

Grund für das aktuell sommerliche Wetter in Freistaat sind aber nicht südliche Strömungen aus Afrika, sondern das extrem warme Mittelmeer. Dort wurden laut Meteorologe Sachweh die höchsten Wassertemperaturen seit 40 Jahren gemessen. "Und diese Luft hat uns nun seit drei Tagen im Griff."

In Bayern bleibt es zunächst mit Temperaturen von 27 bis 32 Grad noch sehr warm und freundlich. Dabei wechseln sich am Donnerstag und Freitag Wolken mit längeren sonnigen Abschnitten ab. Vereinzelt gibt es Schauer oder Gewitter, vor allem in den Alpen oder im Bayerischen Wald, so Sachweh. Danach werde es kühler. Für Samstag werden nur noch zwischen 23 und 28 Grad vorhergesagt, vielerorts ist es bewölkt. Zum Teil fällt gewittriger Regen.

Mit Informationen von dpa

Im Video: BR-Wetterexperte Michael Sachweh - Gewitterlage bleibt bis Freitag

BR-Wetterexperte Michael Sachweh - Gewitterlage bleibt bis Freitag
Bildrechte: BR
Videobeitrag

BR-Wetterexperte Michael Sachweh - Gewitterlage bleibt bis Freitag

Im Video: Massive Schäden in Bayern durch schwere Unwetter am Dienstag

Massive Schäden in Bayern durch schwere Unwetter am Dienstag
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Massive Schäden in Bayern durch schwere Unwetter am Dienstag

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!